Hoş Geldiniz
So eine privilegierte Partnerschaft ist anscheinend doch nicht so schlecht: viele Kinderfilme kommen auf DVD heutzuage in Deutsch, Englisch und… Türkisch heraus! Hm. Dass die Erweiterung des realen Europa aus der skurrilen unsehbaren Sendung des European Song Contest ein ostpoppiges Gruselkabinett, sprich eine noch skurrilere, noch unsehbarere Veranstaltung gemacht hat, ist mir ja schnuppe. Indes, als Teil eines deutsch-französischen Haushalts bin ich als Kerneuropäer doch… befremdet. Aber ich muss anders denken, haben wir doch alle grad einmal mehr gelernt, dass der Kapitalismus kein Idealismus ist. Wahrscheinlich war dem Discounter einfach die französische Tonspur zu teuer.
Das erspart jede weitere Werbung.
Ich liebe Pizzataxi-Reklame. Ich liebe Menschen, die nichts wirklich können, das aber sehr laut anpreisen und betreiben. Nein wirklich. Pizzalieferservices sind die Ikonen der Zeit. Wegelagernde Inkompetenz, deren Werbung deutlich anzusehen ist, dass sie nichts anderes im Schilde führt, als aus Teig und Benzin Kohle zu machen. Diese Werbeslogans auf ihren immergleichen Faltblättern, ich lese „Steinofen gebacken“. Was rauchen die? Warum backen die ihren Ofen? Und ich lese auch (sic!) „Werbung ist nicht unsere Stärke Aber Pizza“, ein Wortkonglomerat, ganz nah an „Die Krise ist keine Kulisse für Schaukämpfe“.
Natürlich lasse ich trotzdem keine Pizza kommen. Ich kaufe generell nicht bei Menschen die sogenannte lustige dicke Kochfiguren auf ihre Prospekte drucken lassen, und das tun sie alle. Neben Pilzpiktogrammen und lachenden Fischen lungern sie herum, diese grenzebilen gezeichnete Fettsäcke mit Kochmütze, die eine Pizza halten oder, auch beliebt, sie just aus dem Ofen ziehen und dabei glotzen als bekämen sie gerade einen geblasen. Nein, nein, nein. Kauf ich nicht.
Und wenn sie zehnmal ihren Steinofen backen.
Ick vermiss dich…
Was machen wir nur immer mit der Sehnsucht, wenn wir uns endlich jeden Tag sehen? Sagen wir auch diesmal, und diesmal für immer: diesmal wird alles ganz anders. Anders gesagt: je t’aime.
Wo wir dabei sind…
Und, nur so, um diesen Eintrag dramatisch zu beenden:
Vom Grunzen der Redundanzen
„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
(Aristioteles)“Jedes Teil nur ein Euro!“
(Resterampe)#1
Was ist an B. witzig? Vielleicht ist es ja reizvoll, dass man sich ihm so gar nicht unterlegen fühlen muss. Diese Haltung hat überhaupt Hochkonjunktur – stolz sein drauf, was man alles nicht kann. Einfach so dahinplappern reicht für eine ganze Karriere. Das muss irgendwas mit der Sehnsucht zu tun haben, sich eine Welt einzurichten, in der kein sozialer Abstieg mehr möglich ist, weil jeder Art von Mühe, von der Selbstbeherrschung bis zum Abstraktionsvermögen, mit einem Grunzen der Krieg erklärt wird.
#2
Besonders bitter: die Minuten nach der Sendung. Es ist nichts hängengeblieben. Der Sendung fehlt die Relevanz, die Momente, in denen man gebannt zuschaut. An den Themen lag es nicht, doch R. gelingt es nicht, eine Haltung zu vermitteln, Aussagen zu treffen.
[SZ Nr. 67/S.21, „Haltungsfehler“: Thomas Becker über die ARD-Sendung „Satiregipfel“.]
#3
Die Ausstellung ist ein Anlass der besonderen Art. Zwölf
Bedingungsloses Grundeinkommen
Der sich den Wolf animiert
Inspiriert vom Video „Remind Me“ der norwegischen Downbeat-Elektrorocker Røyksopp schnitzte Tomas Nilsson, der im schwedischen Norrköping Kommunikationsdesign studiert, seine Magisterarbeit in Mediengestaltung. Die Aufgabe war, eine eigene Interpretation des Märchens vom Rotkäppchen zu erarbeiten. Nilsson gelingt nicht nur das mit viel Liebe zu urkomischen Details, er karikiert in einem Abwasch auch noch eine Meetingkultur, die in Zeiten von Google SketchUp nicht mehr ohne immer aufwändigere digitale Projektpräsentationen auskommt. Den Soundtrack liefert Slagsmålsklubben mit „Sponsored By Destiny“.
[gefunden über logbu.de]The Commerzbank Shooting
COMMERZBANK Ostberlin, Frankfurter Allee. Kaputte Fassade, zerschossene Panzerglasscheiben. Ich dachte eigentlich, so etwas können sich nur völlig bekiffte Bühnenbildner ausdenken, die aufgefordert sind total over the top zu arbeiten. Ich meine: Hauswände, an denen der Putz abfällt und wo das Mauerwerk drunter zu sehen ist – das ist doch Comic-Bildsprache. Ebenso wenig wie seit Monaten nur provisorisch reparierte zwei dutzend Einschusslöcher in panzerverglasten Schaufenstern. Dachte ich. Denke ich nicht mehr, seit ich vor ein paar Jahren erstmals die Berliner Filiale meiner Hausbank sah.
Das Grunge-Ambiente scheint aber in Berlin niemand zu stören. Da fühlen sich die Leute erst so richtig zu Hause: vor der Sparkasse fünfhundert Meter weiter haben sie vor nicht allzu langer Zeit jemanden erschossen.
Dieter Bin Hildebrandts Al Satira
Mathias Richling war von Anfang an nicht nur hysterisch und laut, sondern auch der Eitelste unter den ARD-Scheibenwischern. Also kam das hier nicht wirklich überraschend:
Man kann nachvollziehen, dass es ihm übel aufstößt wenn sich Platzhirsch Hildebrandt kurz vom Altenteil zurückmeldet, um ihm den Namen der Sendung unter dem hyperventilierenden Arsch wegzuziehen – wo Richling gerade endlich der alleinige Hausherr im Satireflaggschiff des ersten deutschen Fernsehfunks geworden ist. Dass und wie Richling aber jetzt auf Hildebrandt rumhackt lässt ihn, also Richling, wirken wie die Elke Heidenreich der ARD. Ganz ohne Perücke und falsche Titten. Humor-Fundamentalismus! Sozenkabarett! Was fürchtet er denn als nächstes? Dass Hildebrandt den (sic!) “Satire Gipfel” mit Sprengstoffgürtel entert und sich im Namen der SPD in die Luft sprengt? Ganz peinliche Nummer: hier im Spiegel, hier im Focus, hier in der Main-Post.
Es wäre witzig, wäre es nicht so traurig: unsere TV-Landschaft demaskiert sich mehr und mehr als Jahrmarkt der Eitelkeiten – aber ironischerweise nicht auf den vielgescholtenen Privatkanälen sondern ausgerechnet im öffentlich-rechtlichen Puff und dort nicht im Flachwasser von Volksmusik und Seifenopern sondern in den hochnoblen Sparten Satire und Literatur. Dem Scheibenwischer wäre das eine Conférence wert
Weightless
Das Video des New Yorker Singer-Songwriters Oren Lavie zu seinem Titel „Her Morning Elegance“ erinnert an dieses Schmuckstück, das bereits 2009 zu Recht durchs Netz gelobt wurde, der Titel: „Weightless“.
Der Musik- und Tanzclip ist die Magisterarbeit der schwedischen Innenarchitektin, Möbeldesignerin, Singer-Songwriterin und Szenografin Erika Janunger. Ihre Idee war es, eine Synthese aus Architektur, Tanz und Musik zu schaffen um auszuloten, wie diese Elemente zusammenwirken. Janunger baute das Filmset so, dass es um 90 Grad drehbar war, was den Tänzerinnen viele zusätzliche kreative Möglichkeiten gab. Die Musik komponierte Janunger nachträglich um so die kuriose und auf ihre Art sehr originäre Art der Bewegungen, zu denen dieses Set inspirierte, besser betonen zu können.
Erika Janunger steht bei „Weightless“ für Choreografie, Bühnenbild, Musik, Text und Gesang. Die Tänzerinnen sind Malin Stattin und Tuva Lundkvist. Kameramann war David Grehn. Für das Kostüm zeichnet Johanna Adebäck, Frisuren und Makeup stammen von Klara Janunger. Den Schnitt besorgte Josefin Truedsson, die Postproduktion lag in den Händen von Gustaf Holmsten.
Die Idee, Tanz und Musik meit einem drehbaren Bühnenbild zu kombinieren ist nicht neu. Fred Astaire ließ sich für den Film „Royal Wedding“ (1951) ein Set bauen das sogar um 360 Grad gedreht werden konnte, so dass Astaire
Physisch prokrastinieren
[“La Veillee des Abysses” von James Thierré.]Ich geh mal ins Bett
Grauwert
Willy Fleckhaus, the late artist known as „Deutschlands erster Art Director“, nervte die Autoren der von ihm gestalteten Druckwerke, wenn er noch Text brauchte, mit den Worten: „Schreib mir doch bitte noch drei Seiten Grauwert.“ Das ist das, was dabei herauskommt, wenn man Text mit leicht zusammengekniffenen Augen betrachtet. Das Ergebnis waren TWEN, die Edition Suhrkamp…
Space Night
Sekundärliteratur:
Wikpedia: Space Night
BR alpha: Space Night
Wikipedia: Heinz HaberHemd spielt Hünen
Nach mutigen Fehlbesetzungen wie Heike Makatsch als Hilde Knef, der Merkel-Barbie oder Will Smith als Mohammad Ali nun das: Henry Maske als Max Schmeling. STERN-Kolumnist Till Hoheneder („Till & Obel“) befürchtet, als nächstes müsse jetzt wahrscheinlich Eddy Murphy als Nelson Mandela ran. Da wird er ruhig schlafen können, das erledigt nächstes Jahr Morgan Freeman. Hoffnung.
Kneifende Komiker
Mario Barth, der Fips Asmussen der Generation Comedy, sagt laut Kölner EXPRESS die Teilnahme an fünf Premierenfeiern seines Films „Männersache“ ab. Begründung: „Wegen Winnenden.“ Och. Warum so zart besaitet? Wegen schlechter Witze wird man in Deutschland nicht erschossen. Auch nicht als win-win-Komiker.
Vollmond der Entscheidung
Mein zukünftiger Stiefsohn sagt, ich sei „Folk“. Folk ist im Französichen ein Wort mit der Wertigkeit von „alter Sack“. Folglich höre ich Folkmusik, also „alter-Sack-Musik“. Eins ist klar: so schleimt man sich nicht fürs erste Piercing ein. Sondern muss ein richtiges Stück Alter-Sack-Musik hören – oder um es mit dem Hasen Cäsar zu sagen (auch er unrettbar Folk): Biddeschööööön ;-)
Here we stand
Face the future
They say you live and you learn
Got no time
For reflection
Your bridges started to burn.
That was then this is now
That was then this is now
That was then this is nowYou’ve been there,
And you’ve done it.
Had your back to the wall
In the race,
And now you’ve run it
It doesn’t matter at all.That was then this is now
That was then this is now
That was then this is nowDon’t look back,
And don’t you worry
You can’t live for yesterday
Open door
Into tomorrow
You have to take it and break away.That was then this is now
That wasBelmondo
Natürlich machte ihn Godard hier (1960) unsterblich:
Natürlich war er hier (1984) schon älter aber noch jünger als heute…
Und natürlich ist er hier (2008) älter…
Und offensichtlich hat ein anderer Alter des französischen Kinos mehr Angst vorm Älterwerden als er…
Unterm Strich bleibt: während Alain Delon immer noch den Frauenheld mimt, macht Bebel macht immer noch alle Stunts selber – auch den des Alterns… zum Beispiel in seinem aktuellen Fim „Ein Mann und sein Hund“, einem Remake des Klassikers „Umberto D.“ von Vittorio de Sica aus dem Jahr 1952…
Jean-Paul Belmondo “Un homme et son chien”, F 2008.
Je ne te voulais pas chez les hommes
DER TOD – Cégeste…
CEGESTE – Madame?
DER TOD – Zum ersten Mal habe ich fast eine Vorstellung davon, was Zeit ist. Es muss schrecklich sein für die Menschen… Zu warten…
CEGESTE – Daran erinnere ich mich nicht mehr.
DER TOD – Ihr verspürt Langeweile?
CEGESTE – Was ist das?
Stille.
DER TOD – Verzeiht. Ich sprach zu mir selbst.
The Day Before The Day
Scheiben Wischer
Wenn der Getränkehändler gegenüber sich qua Werbeschild als “Getränke Spezialist” bezeichnet, dann ist das für mich gerade noch nachvollziehbar, immerhin wird er für Getränke bezahlt und nicht für Rechtschreibung. Wenn aber ein dem Kabarett verpflichteter Berufshektiker aus Waiblingen hinnimmt, dass die Sendung formerly known as Scheibenwischer (die mal das satirische Ausgängeschild der ARD war), umbenannt wird in “Satire Gipfel”, dann sage ich: ich will Hilde Brandt wieder!
[War einmal: Scheibenwischer mit: Dieter Hildebrandt, Joseline Gassen, Gerhard Polt, Werner Schneider, Konstantin Wecker, und Ingeborg Wellmann. Musikalische Leitung: Jürgen Knieper, Regie: Sammy Drechsel.]Betrunken twittern
Das Kölner Stadtarchiv, wie es singt und lacht
timeline
Altruismus
Lebensgefahr, leicht gemacht
Ein Tag im Leben eines gewissen Zebrastreifens auf der Abbey Road …
Gefunden in dem Herrn Paulsen sein Kiosk. Den Herrn Paulsen muss ich wohl demnächst zu meinem persönlichen DJ ernennen.
Till it Sounded Right
“It’s barbaric, but hey, it’s home.”Arabian Nights,
Die Mode-Depesche via Dem Herrn Paulsen sein Kiosk
Kölle Alaaf.
„Ein Meilenstein für die Kölner Infrastruktur.“[03. März 2009, 14:01 Uhr – Das Archivgebäude des Kölner Stadtarchivs stürzt ein. Nachdem der 2. Weltkrieg die Stadt das Gesicht kostete ist jetzt das Gedächtnis der Stadt seit dem 10. Jahrhundert unwiederbringlich verloren. Esu jet jitt ett nur in Kölle.]
(Fritz Schramma, OB Köln, 2002.)Scheiße und Gold
Reklame ist etwas, an das alle Menschen gewöhnt sind. Nachts rast Birne über die Stadt hin und her und zeichnet eine gelbe Schrift an den Himmel. Sie heißt: „Pipi trinken!“ – „Wir haben kein Pipi“, sagt der Wirt. – „Wir wollen aber Pipi“, sagen die Gäste und rufen, „Pipi, Pipi, Pipi!“Aus: Günter Herburger, Birne kann noch mehr; S. 33 ff. Luchterhand 1971
Auffällig ist, wie kritik- und kriterienlos Kunden grafischer Dienstleistungen auftreten. Wenn es um Fußball oder das Auto geht nimmt es der Teutone ganz genau. Er informiert sich, er weiß Bescheid und er legt gern Geld für Stadionticket und einen schicken neuen Flitzer hin. Mit Grafik ist das anders. Wäre Fußball eine grafische Dienstleistung, wüßte der Durchschnittsbürger Bayern München nicht von einem Regionalligaverein zu unterscheiden (gut, das geht auch den Leuten mit Kenne derzeit so) und man könnte ihm erzählen, der Ottomotor sei von einem greisen ostfriesischen Komiker erfunden worden. Davon profitieren die Wegelagerer des grafischen Gewerbes, die erfolgreich Drittliga-Gestaltung als High-End-Grafik anpreisen (und abrechnen). Ein
Ein Bild und seine Geschichte
Jugend forscht – ein Foto vom U-Bahnhof Alexanderplatz in Berlin…
(EDIT 06.01.2013: Leider ist das schöne Foto vom U-Bahnhbof Alexanderplatz mittlerweile offline)
…und seine Bildunterschrift – finden Sie die lustigen Fehler:
[via Webshots.]
Nee, klar. Die Amis sind per U-Bahn über die Geisterbahnhöfe in Ostberlin einmarschiert und haben Adolf Hitler im Palast der Republik festgenommen.
Traumschiff Enterprise
1994 war der Schauspieler Patrick Stewart Gastgeber der Mutter aller Comedyshows: Saturday Night Live. Schon in seinem Standup-Monolog bewies er Exzellenz in Sachen Selbstironie. Als er dann auch noch in einem Sketch seinen Part als Enterprise-Captain Jean-Luc Picard aufnahm und seine Paraderolle in kurzen Hosen als Kapitän des “Traumschiff Enterprise” parodierte, flogen ihm die Herzen des Publikums zu. Das “Traumschiff” heißt in Amerika “Love Boat” und natürlich ist das erfolgreiche deutsche Format nur die wiedergekäute Grütze des amerikanischen Originals. Aber das nur am Rande. Film ab.
Lob der Werbung. Alaaf übrigens.
Dieses Bild entstand am Flughafen „Konrad Adenauer“ um 01:09 Uhr in der Nacht zum Startschuss des kölschen Straßenkarnevals.
Ein Beispiel für großartige Werbung: hundertprozentiger Mut zum Understatement – das Produkt ist nicht im Bild, sein Name auch nicht. Da aber in Köln die Farbe Rot mit dem Produkt „FRÜH Kölsch“ untrennbar verbunden ist und zudem die Kampagne lange eingeführt ist, kann man dieses Motiv wagen. Und offensichtlich hat sich die Agentur auch gegen ein beliebtes Kundenargument durchgesetzt: „Ja, ävver do es doch noch Platz op datt Plakaaaat. Do kann man doch noch jet hinschrivve!“ („Da ist doch noch Platz auf dem Plakat, da kann man doch noch was hinschreiben.“) Nein. Genau so ist es witzig. Was die Agentur Counterpart da für das Kölner Nationalgetränk tut, spielt in einer Liga mit der allseits geschätzten ewigen LUCKY-STRIKE-Kampagne, die die Agentur GREY seit 1989 (!) fährt.
Zuck!
Mir ist gerade aufgefallen, dass ich nicht mehr präventiv zusammenzucke, wenn in den Nachrichten eine Meldung mit “Der amerikanische Präsident…” anfängt.
Kauft mehr Autos!
Wie bekloppt, dass dieses ganze Wirtschaftsgedöns so sehr an der Autoindustrie hängt. Wie absurd, dass Leute, die schon Autos haben, qua „Abwrackprämie“ bewegt werden sollen neue Autos zu kaufen um die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen.
Warum beispielsweise keine Abwrackprämie für Ehepaare? „Wer sich scheiden lässt, bekommt 2000 Euro!“ Das schüfe viele frustrierte Singles, die mehr DVDs kaufen, viel Junkfood, Alkohol und Zigaretten konsumieren um schließlich vor der Zeit zu sterben und die Renten- und Sozialkassen nicht zu belasten?
Eben, das wäre nämlich genauso bekloppt.
Es muss einmal ernst werden
Es sind schwierige Zeiten, von Liebe zu reden. Lachend sagte Marius Müller Westernhagen, auf die Liebe seines Lebens angesprochen: „Ich sag da nichts zu. Ich habe solches Glück, wenn ich davon rede, kotzen die Leute.“
Wir sind Gefühle an der Grenze zum Pathos nicht mehr gewohnt, so wie – nachvollziehbarerweise – die Vorstellung schmerzhaft ist, dass Harald Schmidt den Germont singt. Oder nehmen wir den “sie-kriegen-sich”-Monlolog aus Wim Wenders “Himmel über Berlin”… Ein Monolog wie aus einer Oper.
A Little Nightmare Music
Comedy ist okay, aber es hilft immer, wenn Komik und Virtuosität zusammentreffen. Das ist eine alte Binsenweisheit, die seit Jahren zugunsten schneller Vermehrung von Privatkapital unter Zuhilfenahme digitaler Massenmedien geflissentlich ignoriert wird. Komik und Virtuosität! Wie kraftvoll und doch differenziert im Geschmack! Wie unvergesslich im Abgang! Nichts für Freunde von Racke Rauchzart.