COMMERZBANK Ostberlin, Frankfurter Allee. Kaputte Fassade, zerschossene Panzerglasscheiben. Ich dachte eigentlich, so etwas können sich nur völlig bekiffte Bühnenbildner ausdenken, die aufgefordert sind total over the top zu arbeiten. Ich meine: Hauswände, an denen der Putz abfällt und wo das Mauerwerk drunter zu sehen ist – das ist doch Comic-Bildsprache. Ebenso wenig wie seit Monaten nur provisorisch reparierte zwei dutzend Einschusslöcher in panzerverglasten Schaufenstern. Dachte ich. Denke ich nicht mehr, seit ich vor ein paar Jahren erstmals die Berliner Filiale meiner Hausbank sah.

Das Grunge-Ambiente scheint aber in Berlin niemand zu stören. Da fühlen sich die Leute erst so richtig zu Hause: vor der Sparkasse fünfhundert Meter weiter haben sie vor nicht allzu langer Zeit jemanden erschossen.

Kommentieren