Heather Armstrong
“I was forced to stare this wild-eyed savage straight in the face, and now I look around and think, ‘Oh, this. This is just life. All of this is just a physical reaction to psychological pain.’” #
Barry Humphries 1934-2023
Es gibt Leute, bei denen fällt die Vorstellung besonders schwer, dass sie nicht mehr da sein werden. Barry Humphries ist so einer. Mit ihm gehen ja eigentlich zwei Menschen, denn Barry Humphries war Dame Edna.
Es ist schwer vorstellbar, dass Dame Edna, die Vertraute des internationalen Jet-Sets, nie wieder durch das Showtor auf der Bühne und im Fernsehen explodieren wird, die massive Handtasche schwenkend, mit violetter, hochtoupierter Maggie-Thatcher-Gedenkfrisur und diesen schmetterlingsförmigen, paillettenbesetzten Brillen. Dass niemals mehr Barry Humphries in seiner Paraderolle dem Publikum „Hellooo, possums!“ entgegenschmettern wird.
Humphries war so sehr eins mit seiner Figur, dass Roger Willemsen, ein großer Fan, nach Australien flog, nicht um ihn zu interviewen, sondern um eine Homestory über Dame Edna zu drehen. In dem TV-Feature wirkt Humphries Alter Ego im Grunde wie eine Hommage an Margret Dünser, die Grande Dame des deutschen Promi-Talks. Dünser besuchte in ihrer Sendung V.I.P.-Schaukel von 1970 bis 1980 Prominente aus aller Welt zu Hause. Wie Dünser war Dame Edna nur im Dresscode steif, ansonsten aber alles von ernsthaft, schlagfertig und humorvoll bis frivol, ließ es jedoch nie an natürlichem Respekt fehlen. Weswegen sich hochkarätige Prominente beiden gegenüber im Interview freimütig öffneten.
Was für Dünser Lebensart war, war für Humphries eine Rolle. Beide schafften hinter den magischen Trick, hinter den Schutzwällen von Rolle und Attitüde aufrichtig zu sein, ihre Gäste und Gesprächspartner zu umarmen, nicht zu veralbern und ihnen und ihrem Publikum trotzdem viel Spaß zu bereiten. Das war damals selten und ist es heute noch mehr.
Ich möchte mir jetzt vorstellen, dass es einen Himmel gibt, und dann sehe ich da Dame Edna mit Roger Willemsen auf einer Wolke versonnen Michel Petrucciani an einem gladiolenverzierten Flügel beim Klavierspielen zuhören. Irgendwann, für einen kleinen Moment, dreht sich dann kurz zum Zuschauer und flüstert mit einem Mundwinkel grinsend: „Goodbye, possums!“
Jan Fedder * 14.01.1955 † 30.12.2019
Ach Jan Fedder … nach Klaus Wennemann und Dieter Pfaff noch ein großer Krimi-Vorraucher, dem die Rechnung des exzessiven Seins in Form eines Karzinoms um die Ohren fliegt. Mach’s gut! Das ist echt nicht fair, dass die Trösterchen, die den Vor-Spielern die Seelen im Lot halten, so giftig sein müssen. Einen Gin Tonic auf Euch!
Tomi Ungerer
ZEITmagazin: Wie ist er eigentlich gestorben?
Aria Ungerer: Ganz plötzlich, ich habe ihn gefunden. Er hatte sein Notizbuch auf der einen Seite und ein Buch auf der anderen Seite. Und er lächelte. Er hatte immer davon geträumt, genau so zu sterben. Das tröstet mich. Aria Ungerer im SZ-Interview
Herzlichen Glückwunsch, Tomi Ungerer, wo immer Du heute bist und in doppelter Ewigkeit feierst, denn Dein erster Geburtstag im Nichts ist Dein 88. Sláinte! À la tienne! Prost!
Ich bin in einigen Punkten erzkonservativ, in anderen tief grün, flächendeckend liberal und sozialpolitisch sehr links.Werner Schneyder
Als ich gehen wollte, sagte er, ich solle es ihm nicht übel nehmen, er käme nicht mit raus, er könne kaum gehen. Am nächsten Tag ist er bei der Schau schon nicht mehr erschienen. Er hat sie von zu Hause aus dirigiert, rief bis kurz vor Beginn die Näherinnen an und gab ihnen durch, was sie noch schnell ändern sollten. Suzy Menkes über Karl Lagerfeld
Cassiel