• Bananas To The Beat

    Vom 6. April 20092154 Mal gelesen

    Wer hierzu die Spülmaschine einräumt und sich bei weit offener Balkontür darüber freut, dass es nach Frühling riecht, ist garantiert in den tiefsten Achtzigern verwurzelt. Tequila!

    yello-1980-1985-the-mew-mix-in-one-go

    [Yello, 1980-1985 – The New Mix On The Go.]
  • re:publica'09

    Vom 3. April 20092171 Mal gelesen

    “In Romania, bloggers are 20-something geeks
    that are happy to share things and glad to
    be up on the stage. At Blogging in Germany
    and America i saw old journalists trying to
    teach us about new media and the tech revolution.”
    (Vali Petcu, Berlin.)

    ”Es sind wenig Frauen anwesend. Zu wenig. Das war klar,
    als ich merkte, dass ich nie vor dem Klo anstehen musste.”
    (engl@absurdum)

    „Die re:publica war zu oberflächlich, zu belanglos,
    zu labertaschig? Schlagt bessere Themen und Referenten
    vor, setzt euch selbst auf die Podien.”
    (Felix Schwenzel)

    Ich hatte ein Ticket für die re:publica. Lange gekauft. Earlybirdtarif. Mich drauf gefreut. Mein Ticket  hing an der Wand. Ich bin nicht hingegangen. Nicht, weil ich nicht gewollt hätte. Gern hätte ich dort Freunde getroffen und Menschen, die ich schon lange nicht gesehen habe, Menschen, die ich schon lange gerne kennengelernt hätte. Ich saß stattdessen zuhause, mußte arbeiten. Die da waren, berichteten, die, die Webzwonull nie als Selbstzweck feierten, habe Zwonull in umbekümmerter Nabelschau verloren oder kaum erreicht. Während die Formen qua Messe ihren Inhalt suchen, so die, die da waren, suchen die Inhalteverwalter

  • Sven K. Radio Show (2)

    Vom 2. April 20091898 Mal gelesen

    1998, Jahre vor der Generation Podcast mußte man sich, um sich akustisch bemerkbar zu machen, eine real existierende Radiostation suchen. Für mich war das „Die Bergische Welle“, ein Sender im sehr umliegenden Umland von Köln (der Ort hieß Paffrath und der Betreiber des Senders hat irgendwann vor Jahrunderten mal einen Rock’n’Roll-Tanzwettbewerb gewonnen, fragense mich nicht, was das mit Radio zu tun hat außer, dass das Studio hinter dem Ballettsaal lag).  An diesem wildromantischen Ort  moderierte ich einmal pro Monat die „Sven K. Radio Show“. Momentan digitalisiere ich die CDs dieser Sendung, mir nach jeder Aufzeichnung zugeschickt wurden durch meinen leider vor der Zeit verstorbenen Redakteur – er  versuchte (leider vergeblich), eine akute Tuberkulose durch die regelmäßige Einnahme von Caiprinhas zu kurieren. Hier die Zusammenfassung der Folge vom 26. Januar 1998. Dauert knapp drei Minuten – ohne die GEMA-pflichtige Musik, versteht sich.

    Es geht um Kunst und Kommerz, Texte schreiben und Wäsche waschen, um die Tote-Armee-Fraktion und um Paula Cole.

  • Die Sven K. Radio Show (1): Du rechtsradikales Klo!

    Vom 1. April 20092459 Mal gelesen

    ruine_toilette

    Zweieinhalb Minuten aus der Sven K. Radio Show vom 26. Juli 1999. Im Zentrum ein Griff ins Klo von Standup-Pionier Lenny Bruce. Ich war so frei, zu übersetzen. Heraus kam eine Hommage an Wilfried Schmickler.

  • Was machen eigentlich…

    Vom 30. März 20094529 Mal gelesen
    „Wer beißt schon gern in and’rer Leute Kragen?
    Und wieso wird in unserm Eisschrank nie geheizt?
    Es gibt so manche dieser ausgefall’nen Fragen
    Die einen klugen Kopf zum Überlegen reizt
    Von diesen Fragen, die das Leben stellt
    Von diesen Fragen, die das Leben an dich stellt.“
    (Ulrich Roski, Großphilosoph.)

    Heute: Inga und Wolf. zuerst heute:

    Inga & Wolf

    Und jetzt gestern (Musik und Text von Wolfgang „Schobert“ Schulz. Den gibt es heute schon nicht mehr. Inga liebte ihn, las ich):

    Geschichten, die das Leben schreibt. Das Leben schreibt seine Geschichten gern in Gesichter. Lalala. Lalala. Das ist sehr Schobert. „Starb während der Arbeit an einer Solo-LP 1992 in Berlin an plötzlichem Herzversagen“ umschreibt die dazugehörige Geschichte wahrscheinlich nur sehr unvollkommen. Das Lied das er schrieb hat er für sich behalten.

    Alte Fotografenweisheit, übrigens: Wenn man Menschen anschaut, gibt es immer ein „offizielles” und ein „Seelen”-Auge. Probieren Sie’s mal mit diesem Bild. Reinhard und Wolf. Und Inga fotografiert. Tun Sie’s. Halten sie mal Augen zu. Erstaunlich, oder? Geschichten…

  • Panik

    Vom 28. März 20091783 Mal gelesen
    [kml_flashembed movie=”/wp-content/uploads/2009/03/n-7-r2-2b.swf” height=”270″ width=”480″ /] [Eine Flash-Animation die ich 2008 für die ProSieben-Show “Noch Besserwissen” baute. Produktion Grundy LE, Köln.]

    Indem ich ihn seit Jahren nur noch so dupp-n-dudu-artig nuschelsingen und phlegmatisch über seine Likörmalerei philosophieren höre bin ich immer wieder überrascht, wenn ich Udo Lindenberg mal wieder gepflegt auf eine Schießbude eindreschen sehe. Wie hier bei Klaus Doldingers Passport, wo „Lindi” lange Drummer war. Klickt weiter, um ein Geschmacksmuster zu sehen und zu hören.

  • Der Wille für die Tat

    Vom 27. März 20092708 Mal gelesen

    Yoko hat das Genie immer nur katlogisiert, nie begriffen. Sie kompensierte dieses Defizit (und tut es bis heute)  durch Hörigen-Kidnapping (siehe Illustration):

    john-yoko

    Was tut, dass nicht nur ich die Frau (nicht die Künstlerin) seit langem gefressen habe. Aber das thematisierte ich schon vor Jahren. Räusper. Zur Erinnerung:

    johnyokp1

  • Twittering Androids

    Vom 26. März 20092005 Mal gelesen
  • Staub im Gepuste

    Vom 25. März 20091903 Mal gelesen

    Kenn’ses?

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    [Kansas, “Dust In The Wind”. Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Werk eines prominenten Nuschelsängers aus Minnesota.]
  • Parabel

    Vom 25. März 20091419 Mal gelesen

    [Danke, Puh!]
  • Ick vermiss dich…

    Vom 24. März 20091494 Mal gelesen

    Was machen wir nur immer mit der Sehnsucht, wenn wir uns endlich jeden Tag sehen? Sagen wir auch diesmal, und diesmal für immer: diesmal wird alles ganz anders. Anders gesagt: je t’aime.

    Wo wir dabei sind…

    Und, nur so, um diesen Eintrag dramatisch zu beenden:

  • Vom Grunzen der Redundanzen

    Vom 21. März 20091716 Mal gelesen
    „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
    (Aristioteles)
    “Jedes Teil nur ein Euro!“
    (Resterampe)

    #1

    Was ist an B. witzig? Vielleicht ist es ja reizvoll, dass man sich ihm so gar nicht unterlegen fühlen muss. Diese Haltung hat überhaupt Hochkonjunktur – stolz sein drauf, was man alles nicht kann. Einfach so dahinplappern reicht für eine ganze Karriere. Das muss irgendwas mit der Sehnsucht zu tun haben, sich eine Welt einzurichten, in der kein sozialer Abstieg mehr möglich ist, weil jeder Art von Mühe, von der Selbstbeherrschung bis zum Abstraktionsvermögen, mit einem Grunzen der Krieg erklärt wird.

    [SZ Nr. 67/S.14, „Kein Abstieg mehr möglich“: Susan Vahabzadeh über einen Kinofilm des Komikers Mario Barth.]

    #2

    Besonders bitter: die Minuten nach der Sendung. Es ist nichts hängengeblieben. Der Sendung fehlt die Relevanz, die Momente, in denen man gebannt zuschaut. An den Themen lag es nicht, doch R. gelingt es nicht, eine Haltung zu vermitteln, Aussagen zu treffen.

    [SZ Nr. 67/S.21, „Haltungsfehler“: Thomas Becker über die ARD-Sendung „Satiregipfel“.]

    #3

    v

    Die Ausstellung ist ein Anlass der besonderen Art. Zwölf

  • Der sich den Wolf animiert

    Vom 18. März 20091881 Mal gelesen

    Inspiriert vom Video „Remind Me“ der norwegischen Downbeat-Elektrorocker Røyksopp schnitzte Tomas Nilsson, der im schwedischen Norrköping Kommunikationsdesign studiert, seine Magisterarbeit in Mediengestaltung. Die Aufgabe war, eine eigene Interpretation des Märchens vom Rotkäppchen zu erarbeiten. Nilsson gelingt nicht nur das mit viel Liebe zu urkomischen Details, er karikiert in einem Abwasch auch noch eine Meetingkultur, die in Zeiten von Google SketchUp nicht mehr ohne immer aufwändigere digitale Projektpräsentationen auskommt. Den Soundtrack liefert Slagsmålsklubben mit „Sponsored By Destiny“.

    [gefunden über logbu.de]
  • Weightless

    Vom 15. März 20091982 Mal gelesen
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    Das Video des New Yorker Singer-Songwriters Oren Lavie zu seinem Titel „Her Morning Elegance“ erinnert an dieses Schmuckstück, das bereits 2009 zu Recht durchs Netz gelobt wurde, der Titel: „Weightless“.

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    Der Musik- und Tanzclip ist die Magisterarbeit der schwedischen Innenarchitektin, Möbeldesignerin, Singer-Songwriterin und Szenografin Erika Janunger. Ihre Idee war es, eine Synthese aus Architektur, Tanz und Musik zu schaffen um auszuloten, wie diese Elemente zusammenwirken. Janunger baute das Filmset so, dass es um 90 Grad drehbar war, was den Tänzerinnen viele zusätzliche kreative Möglichkeiten gab. Die Musik komponierte Janunger nachträglich um so die kuriose und auf ihre Art sehr originäre Art der Bewegungen, zu denen dieses Set inspirierte, besser betonen zu können.

    Erika Janunger steht bei „Weightless“ für Choreografie, Bühnenbild, Musik, Text und Gesang. Die Tänzerinnen sind Malin Stattin und Tuva Lundkvist. Kameramann war David Grehn. Für das Kostüm zeichnet Johanna Adebäck, Frisuren und Makeup stammen von Klara Janunger. Den Schnitt besorgte Josefin Truedsson, die Postproduktion lag in den Händen von Gustaf Holmsten.

    Die Idee, Tanz und Musik meit einem drehbaren Bühnenbild zu kombinieren ist nicht neu. Fred Astaire ließ sich für den Film „Royal Wedding“ (1951) ein Set bauen das sogar um 360 Grad gedreht werden konnte, so dass Astaire

  • Physisch prokrastinieren

    Vom 15. März 20091083 Mal gelesen

    [“La Veillee des Abysses” von James Thierré.]
  • Ich geh mal ins Bett

    Vom 14. März 20091836 Mal gelesen
  • Grauwert

    Vom 14. März 20091669 Mal gelesen

    Willy Fleckhaus

    Willy Fleckhaus, the late artist known as „Deutschlands erster Art Director“, nervte die Autoren der von ihm gestalteten Druckwerke, wenn er noch Text brauchte, mit den Worten: „Schreib mir doch bitte noch drei Seiten Grauwert.“ Das ist das, was dabei herauskommt, wenn man Text mit leicht zusammengekniffenen Augen betrachtet. Das Ergebnis waren TWEN, die Edition Suhrkamp…

  • Hemd spielt Hünen

    Vom 12. März 20091906 Mal gelesen

    Nach mutigen Fehlbesetzungen wie Heike Makatsch als Hilde Knef, der Merkel-Barbie oder Will Smith als Mohammad Ali nun das: Henry Maske als Max Schmeling. STERN-Kolumnist Till Hoheneder („Till & Obel“) befürchtet, als nächstes müsse jetzt wahrscheinlich Eddy Murphy als Nelson Mandela ran. Da wird er ruhig schlafen können, das erledigt nächstes Jahr Morgan Freeman. Hoffnung.

  • Vollmond der Entscheidung

    Vom 12. März 20091818 Mal gelesen

    Mein zukünftiger Stiefsohn sagt, ich sei „Folk“. Folk ist im Französichen ein Wort mit der Wertigkeit von „alter Sack“. Folglich höre ich Folkmusik, also „alter-Sack-Musik“. Eins ist klar: so schleimt man sich nicht fürs erste Piercing ein. Sondern muss ein richtiges Stück Alter-Sack-Musik hören – oder um es mit dem Hasen Cäsar zu sagen (auch er unrettbar Folk): Biddeschööööön ;-)

    Here we stand
    Face the future
    They say you live and you learn
    Got no time
    For reflection
    Your bridges started to burn.
    That was then this is now
    That was then this is now
    That was then this is now

    You’ve been there,
    And you’ve done it.
    Had your back to the wall
    In the race,
    And now you’ve run it
    It doesn’t matter at all.

    That was then this is now
    That was then this is now
    That was then this is now

    Don’t look back,
    And don’t you worry
    You can’t live for yesterday
    Open door
    Into tomorrow
    You have to take it and break away.

    That was then this is now
    That was

  • Belmondo

    Vom 10. März 20091677 Mal gelesen

    Natürlich machte ihn Godard hier (1960) unsterblich:

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    Natürlich war er hier (1984) schon älter aber noch jünger als heute…

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    Und natürlich ist er hier (2008) älter…

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    Und offensichtlich hat ein anderer Alter des französischen Kinos mehr Angst vorm Älterwerden als er…

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    Unterm Strich bleibt: während Alain Delon immer noch den Frauenheld mimt, macht Bebel macht immer noch alle Stunts selber – auch den des Alterns… zum Beispiel in seinem aktuellen Fim „Ein Mann und sein Hund“, einem Remake des Klassikers „Umberto D.“ von Vittorio de Sica aus dem Jahr 1952…

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    Jean-Paul Belmondo “Un homme et son chien”, F 2008.

  • Je ne te voulais pas chez les hommes

    Vom 10. März 20091815 Mal gelesen

    DER TOD – Cégeste…

    CEGESTE – Madame?

    DER TOD – Zum ersten Mal habe ich fast eine Vorstellung davon, was Zeit ist. Es muss schrecklich sein für die Menschen… Zu warten…

    CEGESTE – Daran erinnere ich mich nicht mehr.

    DER TOD – Ihr verspürt Langeweile?

    CEGESTE – Was ist das?

    Stille.

    DER TOD – Verzeiht. Ich sprach zu mir selbst.

    [Jean Cocteau “Orphée” (1950). Mit Jean Marais, Maria Casarès u. a.]
  • The Day Before The Day

    Vom 10. März 20091976 Mal gelesen
  • timeline

    Vom 7. März 2009957 Mal gelesen

  • timeline

    Vom 7. März 20091901 Mal gelesen

    dondesprogeo_armstrong

  • Lebensgefahr, leicht gemacht

    Vom 6. März 20091632 Mal gelesen

    Ein Tag im Leben eines gewissen Zebrastreifens auf der Abbey Road …

    Gefunden in dem Herrn Paulsen sein Kiosk. Den Herrn Paulsen muss ich wohl demnächst zu meinem persönlichen DJ ernennen.

  • Till it Sounded Right

    Vom 4. März 20091487 Mal gelesen

    “It’s barbaric, but hey, it’s home.”Arabian Nights,

    Die Mode-Depesche via Dem Herrn Paulsen sein Kiosk

  • Es muss einmal ernst werden

    Vom 16. Februar 20091729 Mal gelesen

    Es sind schwierige Zeiten, von Liebe zu reden. Lachend sagte Marius Müller Westernhagen, auf die Liebe seines Lebens angesprochen: „Ich sag da nichts zu. Ich habe solches Glück, wenn ich davon rede, kotzen die Leute.“

    Wir sind Gefühle an der Grenze zum Pathos nicht mehr gewohnt, so wie – nachvollziehbarerweise – die Vorstellung schmerzhaft ist, dass Harald Schmidt den Germont singt. Oder nehmen wir den “sie-kriegen-sich”-Monlolog aus Wim Wenders “Himmel über Berlin”… Ein Monolog wie aus einer Oper.

  • A Little Nightmare Music

    Vom 15. Februar 20091741 Mal gelesen

    Comedy ist okay, aber es hilft immer, wenn Komik und Virtuosität zusammentreffen. Das ist eine alte Binsenweisheit, die seit Jahren zugunsten schneller Vermehrung von Privatkapital unter Zuhilfenahme digitaler Massenmedien geflissentlich ignoriert wird. Komik und Virtuosität! Wie kraftvoll und doch differenziert im Geschmack! Wie unvergesslich im Abgang! Nichts für Freunde von Racke Rauchzart.

  • Excuse me, I’m not good company

    Vom 14. Februar 20091706 Mal gelesen

    Ich sah den belgischen Rocker Arno Hintjens 2007 beim Francophonics Festival in der Berliner Kulturbrauerei. Nach dem Konzert wurde ich dem verkaterten Belgier im benachbarten Restaurant La Muse Gueule vorgestellt. “Wer bist Du, wo kommst Du her?” fragte er und nippte am Wein. Ich bin immer supernervös, wenn ich in Belgien weltberühmten Rockern vorgestellt werde und antwortete: “Ich war eben auf dem Konzert eines verkaterten Belgiers”. Er quälte ein Grinsen hervor, nickte und verkroch sich wieder im Nachtprogramm seines Schädelkinos.

    Es folgte Smalltalk über Wein, währenddessen er ein paar mal an seinem Rotwein nippte und bald aufstand um sich zu verabschieden. Trotz der Gesprächsavancen seiner Vorgruppe, einer lesbischen Folk-Rockerin, die sehr nervös schien angesichts des in Belgien weltberühmten Rockers. Der ging mit einem Blick wie aus einem seiner Songs: Excuse me, I’m not good company …

    Die Folk-Rockerin stand nach dem Konzert lang in der Discothek, nippte an irgendeinem Getränk, und alles an ihr sagte: Excuse me …

  • When I Was Young

    Vom 14. Februar 20092210 Mal gelesen

    „Wenn ich Sie mir so anguck, könnt ich mir vorstellen, dat die Fantasie von so mancher Dame ganz schön am Kochen fängt!“Adolf Tegtmeier (Jürgen von Manger)

    Hach. Je länger ich lebe desto mehr muss ich lachen, wenn knapp zwanzigjährige mit ernster Mine Sätze sagen, die anfangen mit „Als ich jung war…“ Drei Beispiele. Einer ist geliftet. Einer wird mit dem Alter besser. Einer ist tot und war irgendwie auch nie jung, passte also eigentlich gar nicht in die Reihe, könnte man nicht sagen: alle drei haben den Blues. Los gehts mit dem Mann mit der Pudelfrisur.

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    ALL BY MYSELF, written by: Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow (1873-1943) & Eric Carmen (1949-*). Performed by Eric Carmen (1975). Appears on: Eric Carmen (1975), All By Myself (1977), The Best of Eric Carmen (1988, 1999), Ringo Starr & His All Starr Band – Anthology (2003), Absolute 70’s Legends (2007).

    Auch mal jung war Bluesman Eric Burdon, der sein “When I Was Young” ein Jahrzehnt vor Eric Carmen auf den Markt warf und damit den Trend zur präkoxen Altersweisheit vorwegnahm: Burdon war gerade mal 25, als er sein Testament vertonte, das sah damals so aus:

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    Richtig gut wird der Song aber bei Burdon erst, indem dessen Körper und Seele

  • Mehr nicht.

    Vom 14. Februar 20091388 Mal gelesen

    Wolfgang Lüchtrath. Heute kann ich mir vorstellen, dass es mehr als die offiziellen Rückenprobleme waren, die ihn 1989 mit der Comedy aufhören ließen, obwohl er zu den Wenigen gehörte, die Möglichkeiten und Beziehungen genug hatten, in die Riege der Spaßmillionäre aufzusteigen.

    Man macht sich so schnell unbeliebt, wenn man die Fragen stellt.

  • Der kleine Mann von der Straße

    Vom 13. Februar 20091805 Mal gelesen

    „Der Maat legt Hand an ihre Hüfte
    und zwickt sie auch, da sprach sie ‚Au!’.
    Doch als er sie dann näher prüfte
    rief er ‚Verflucht das ist ja eine Frau’.

    Jaja des Schleusenwärters blindes Töchterlein
    kam statt des Bruders in der Dämmerung.
    Jedoch der junge Maat hat es zu spät geahnt,
    ja wie gesagt sie war ja noch so jung.“
    (Ulrich Roski, Des Schleusenwärters blindes Töchterlein, 1970.)

    Mit Reinhard Mey ging er in eine Klasse, mit Schobert & Black zog er um die Häuser, wenn er nicht Platten mit ihnen aufnahm. Nebenbei schrieb er Texte für das deutsche Schlager- und Chansonpersonal: Joana tourte mit seiner Verbeugung vor dem französischen Deftig-Dichter François Villon: « Wo ist der Schnee vom vergangenen Jahr – où sont les neiges d’antan ? » wurde ihr Hit.

    Er selbst war eher scheu und ein Meister darin, sich zu verstecken: er perfektionierte eine Schreibe, die seine Texte so ziseliert daherkommen ließ wie altes Tafelsilber. Sein Bühnenvortrag war so kontrolliert, dass er manieriert wirken konnte. Er war nicht kumpelig-blödelnd wie Insterburg & Co., nicht lagerfeuer-ostpreussen-verschmitzt wie Schobert und Black und nicht so gutfreundig gewinnend wie Reinhard Mey. Er war ein großer Melancholiker, aber zu verschlossen, um das in seinen Vortrag einzubringen – diese

  • Anna Ternheim – Lover’s Dream

    Vom 13. Februar 20091441 Mal gelesen
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  • Pierre Desproges: Tod dem Fußball

    Vom 16. Juni 19861511 Mal gelesen

    Aus “Die schöne Geschichte von der hässlichen Kröte und andere Gemeinheiten”, LAPPAN, Oldenburg, 1999. Original: “Les chroniques de la haine ordinaire”, Éditions du Seuil, Paris, 1987. Deutsch von Sven Knoch, Lektorat: Peter Baumann.

    16.  Juni 1986

    Setzen wir einmal voraus, die Norm definiere denjenigen als menschlich, so er nur zwei Arme und zwei Beine sein eigen nennt, dann lassen es die in diesem Sinne normalen Menschen immer wieder senderübergreifend über sich ergehen, wie schwitzende Horden in kurzen Hosen auf Rasenflächen so entwürdigende wie klobige Verrenkungen ausführen, im Streit um die lächerliche Ehre, Meister des Ballspiels mit dem Fuße zu werden.

    Hier ist der Unterschied zwischen dem Affen und dem Menschen: der Erstgenannte hat entweder zu viele Arme, oder zu wenig Beine, um sich zum Fußballspielen herabzulassen.

    Fußball. Welche Sportart ist schwachsinniger, plumper und weniger graziös als der Fußball? Welche Art von Harmonie und Eleganz soll ein primär ästhetisch empfindender Mensch im unbeholfenen Herumgerenne von zweiundzwanzig behaarten Vollidioten finden, die einen aufgeblasenen Ledersack wie einen Haufen Scheiße durch die Gegend treten, und die dabei das ordinäre Röcheln verendender Ochsen hervorbringen?

    Welcher notgeile Straßenköter, welcher noch so räudige, verlauste Streuner würde es wagen öffentlich seiner Libido Ausdruck zu verleihen so wie Fußballer es tun, wenn sie im