• Was Sachsen und Thüringer wirklich bewegt

    Vom 30. August 2024196 Mal gelesen

    Der Spiegel will schreiben, was Sachsen und Thüringer wirklich bewegt, zwei Tage bevor sie mehrheitlich Nazis wählen werden. Auf den Link geklickt sehe ich zwei hochdruckrote Suffköppe; Einer saugt Zigarettenrauch ein, beide sind in Reichskriegsflaggen gehüllt. Ich will schon nicht mehr wissen, was die beiden wirklich bewegt.

  • Vom 27. August 2024167 Mal gelesen

    Muhaha. Jetzt hab ich’s. Putin besticht längst deutsche Verfassungsrichter, Höcke, Weidel & Co. durchmarschieren zu lassen, und wenn die AfD endlich regiert, kann er in Deutschland einmarschieren, behauptend, er müsse uns von den Nazis befreien. Militärische Spezialaktion, Version D.

  • Das Neuste aus der Welt

    Vom 7. Juli 2024299 Mal gelesen

    Noch in den 1980er-Jahren erfuhren wir das Neuste aus der Welt bestenfalls einmal pro Stunde aus dem Radio und aus dem Fernsehen zwei- bis dreimal am Tag zwischen 16 Uhr und Mitternacht.

    Vor allem wurde das Neuste aus der Welt aufbereitet von Fachleuten dafür, von Journalisten.

    Wir vertrauten den Journalisten und die Journalisten erstellten ihre Berichte basierend auf einem strengen Kodex und Selbstanspruch in Sachen kompetenter Ausgewogenheit. Diese Grundprinzipien lernten wir sogar in der Schule als Muster für Aufsätze im Deutschunterricht: Wir lernten, dass es um ausgewogenes Auflisten der Fakten geht, dann um die Beschreibung der Vor- und Nachteile unterschiedlichen Handelns auf Basis dieser Fakten, und schließlich ein alle Vor- und Nachteile berücksichtigendes Resümee. Ganz am Ende war es erlaubt, kurz seine eigene Einstellung zum Thema zu erläutern – kurz und entsprechend gekennzeichnet.

    Ohne Vertrauen geht nichts. Vertrauen wird immer wieder diskreditiert, indem es mit blindem Gehorsam gleichgesetzt wird. Und das Berichten mit Manipulation. Das nennt man Propaganda. Ein Hauptmerkmal von Propaganda: sie basiert weder auf Kompetenz noch besticht sie durch Ausgewogenheit. Sie besticht allein durch Lautstärke – so wie Ray Bradbury es in Fahrenheit 451 einen Feuerwehrhauptmann formulieren lässt: „Wenn das Theaterstück schlecht ist, der Film schwach, das Hörspiel nichtssagend, dreh die Lautstärke höher.“

    Die Lautstärke besorgen die sozialen Medien. Am Knopf drehen die Bots, die Werkzeuge all derer, die Vertrauen missbrauchen.

  • Wuff

    Vom 9. Januar 2024653 Mal gelesen

    Früher hatten alle Träume. Heute Hunde.

  • Batshit Crazy

    Vom 4. Dezember 2023254 Mal gelesen

    Seems every few decades the World goes batshit crazy. Just long enough to forget the last time the World went batshit crazy. Neil deGrasse Tyson

  • Über Bande

    Vom 25. Oktober 2023363 Mal gelesen

    Über 80 % der bei uns Schutzsuchenden kommen aus der Ukraine und aus Syrien. Die durch in diesen Ländern entfesselte Kriege provozierten Flüchtlingswellen stärken in den Gastländern rechte, autokratiefreundliche Dumpfbacken. Dass Deutschland auf dieses zynische Kalkül reinfällt, ist peinlich.

  • Totmannschaltung

    Vom 25. Oktober 2023412 Mal gelesen

    Es gibt noch Websites, da ist drin, was draufsteht:

    http://totmannschaltung.de/

  • Es ist so einfach

    Vom 15. September 2023411 Mal gelesen

    Alice Weidel: „Ich bin nicht queer, ich bin nur mit einer Frau verheiratet, die ich seit 20 Jahren kenne.“

    Adolf Hitler: „Ich bin kein Nazi. Ich bin nur für die Endlösung.“

  • Werk und Werkzeug

    MacBook Pro M1 Max 2021
    Vom 21. April 2023663 Mal gelesen

    Kreativität ist der natürliche Feind des Kapitalismus. Der Kapitalismus geht ohne ständiges Verkaufen zugrunde wie Haie, die ersticken, wenn sie sich nicht bewegen. Wer wenig braucht, um etwas zu schaffen, was ihn und andere glücklich macht, kann kein Freund der Verkäufer sein. Der Kapitalismus benötigt für sein Wachstum unglückliche Menschen mit Kreativitätsblockaden.

    Ich kenne einen, der kauft sich jedes Jahr eine neues Zeichentablett. Immer das größte und teuerste, und dann kauft er sauteuere Online-Tutorials der Star-Cartoonisten. Statt sich davon inspirieren zu lassen, zeichnet er auf immer neuen Zeichentabletts immer dieselben Figuren aus den drei, vier Posen, die er beherrscht, was ihn frustriert. Die Frustration darüber baut er ab, indem er sich das nächste, noch viel teurere Tablet kauft.

    Ich habe mir vor einem Jahr einen neuen Computer gekauft. Es ist der beste Computer, den ich je hatte: Diese Maschine ist ein Laptop und er ersetzt, ohne bei Weitem ausgelastet zu sein, die komplette Workstation, die vorher sperrig und mit heulenden Lüftern unter dem Schreibtisch Strom fraß und ständig abstürzte. Mein Zeichentablett habe ich vor sieben Jahren gekauft und seitdem will ich kein neues kaufen, denn seitdem zeichne ich wieder, wann immer es geht und die Muse tippt mir zuverlässig auf die Schulter. Mein altes Zeichentablett hängt dabei an meinem neuen Laptop und der schafft neben seinen Diensten als Comic-Atelier noch meinen ganzen multimedialen Alltag weg, leicht und vielfach schneller als ein Schnittplatz samt Cutter und Schnittregie in der Fernsehproduktion vor 25 Jahren. Ich werde lange brauchen, bis ich meinen neuen Computer an seine Grenzen gebracht habe.

    Trotzdem bittet mein Computerhersteller, seit ich meinen wunderbaren neuen Laptop habe, schon zum dritten Mal zum Kauf eines noch tolleren Computers. Das ist völlig unnötig und außerdem ökologischer Wahnsinn, denn die Herstellung toller Cutting-Edge-Computer frisst seltene Ressourcen, produziert jede Menge Ausschuss und erfordert hochkomplizierte, teure Fertigungsanlagen.

    Picasso war ein großer Künstler, nicht, weil er einen bestimmten Pinsel benutzte, sondern weil er immer malte. Django Reinhardt war ein virtuoser Musiker, nicht, weil er dutzende Gitarren besaß, sondern weil er ständig Gitarre spielte, und das, obwohl seine Griffhand nach einer Verbrennung verstümmelt war.

    Wer kreativ ist, gibt nicht viel für Werkzeuge aus. Zeichenfedern, Pinsel und Tusche kosten nur ein paar Cent und ein Zeichner braucht dazu nur ein Paket billiges Schreibmaschinenpapier, um loszulegen. Weswegen alle Verkäufer die Kreativität insgeheim hassen.

    Des Kapitalismus aber lebt von Menschen, die immer neue Werkzeuge kaufen und am besten Werkzeuge, die die kreative Arbeit gleich mit erledigen. Menschen, die unglücklich auf ihre Gitarren und Zeichenutensilien starren, um sich schließlich von ihrem Computer Bilder malen und Lieder singen zu lassen und sich von ihren Chat-Avataren dafür bewundern zu lassen.

    Gemeines Detail: Um Menschen so unkreativ und unglücklich zu halten, braucht der fleißige Kapitalist bei der Entwicklung seiner Kampagnen vor allem eines: unglaublich viel Kreativität.

  • Abschied

    Vom 22. März 2023402 Mal gelesen

    Stefan Niggemeier nimmt Abschied von Bambam, seinem Hund. Er tut das so berührend, dass ich an die Engel in Wim Wenders’ Himmel über Berlin denke, wenn sie zu den Sterbenden eilen, um ihnen Trost zu spenden, indem sie sie an die prägenden Momente ihres Lebens erinnern.

    Sein Hundefutter will er nicht mehr, aber Würstchen liebt er immer noch. Fuck it, habe ich mir gedacht, es gibt wirklich keinen Grund mehr dafür, darauf zu achten, dass er sich gesund ernährt: Wenn ihn Würstchen noch glücklich machen, kriegt er halt Würstchen ohne Ende.

  • Vom 3. Februar 2020623 Mal gelesen

    „Wenn ihr Geld braucht, sagt es doch. Ich hab so viel Geld, dass ich keins brauche, Schätzchen.“ Doch, echt. gehört.

  • Vom 26. Januar 2020680 Mal gelesen

    „Der alte weiße Mann“ ist, glaub ich, was Chemisches wie Pubertät. So viele entfremden sich im Alter. Beleidigungen werden als „missverstandener Scherz“ weggeredet und die Welt wär besser, wenn man König von Deutschland wär. Leider geht Altersgrantigkeit nicht weg wie Pubertät.

  • Vom 1. Juli 20191935 Mal gelesen

    Die sozialen Medien hießen früher „Leserbriefe“, hatten eine halbe Seite irgendwo weit hinten in der Fernsehzeitung und waren redaktionell betreut.

  • Vom 1. Mai 20191866 Mal gelesen

    Frühling auf dem Balkon. Wenn wir die Taube vergrämen, vergrämen wir auch die Vögel, die wir gerne haben. Das Leben als Klischee: Einer versaut immer allen den Spaß und es ist meist der dickste und dümmste.