Die Partitur der Stadt: #klangberlins
Der knatternde Trabbi an der Goldelse, das „Düü-düü-düü“ der S-Bahn-Tür, die brutzelnde Currywurst in Kreuzberg, das Tröten von Victor im Zoo oder das beruhigende Tuckern der Spreedampfer – die Geräusche und Klänge Berlins sind einzigartig und unnachahmlich! Wirklich?
Das Konzerthausorchester Berlin, inmitten unserer Stadt zu Hause, verleiht der pulsierenden Metropole seinen ganz eigenen Soundtrack. Zum Hinhören, Wiedererkennen und dann neu Entdecken!
Idee: Konzerthaus Berlin
Regie: Boris Seewald
Komponisten: Michael Edwards & Christian Tschuggnall
Tonmeister: Philipp Nedel
Director of Photography: Christoph Valentien
Produzenten: Bernhard von Hülsen & Maria Willer
3B ProduktionAlfred Brendel über Humor
David Bowie und Peter Frampton suchen in Madrid ein Bier
David Bowie und Peter Frampton suchen 1987 in Madrid ein Bier und finden einen Container voller Duchamps-Originalen und eine Kachelwand von El Greco. Warum war ich eigentlich an dem Tag in Stockholm im Ballettunterricht? Der großartigste Stunt: Bowie gelingt es trotz tonnenweise Haarspray in den Fönfrisuren eine Zigarette anzuzünden, ohne sich selbst und Peter Frampton wie Weihnachtsbäume abzufackeln.
Die schönen Tage von Aranjuez
Wenn sich Nick Cave am Ende dieses Trailers auf seinem Klavierschemel kurz umdreht, sieht er aus wie Helge Schneider mit einem schwarzen Toupet. Vielleicht lässt er sich ja im Alter von Helge Schneider darstellen? Habe jetzt Angst, dass ich im Kino beim neuen Film von Wim Wenders immer werde lachen müssen, sobald Nick Cave ins Bild kommt.
Mir kann nicht mehr viel passieren
Curt Bois 1979 im Interview mit Otto Sander und Bruno Ganz in der WDR-Dokumentation “Gedächtnis”
Great Scott
Großer TV-Moment bei Jimmy Kimmel
Und am 5. April 2063 landen die Vulkanier nicht auf der Erde, aber William Shatner wird immer noch da sein und als James Kirk in einer Talkshow fragen: “Hell, what happened to Jimmy Kimmel?” und der Late Night Host wird antworten “He’s dead, Jim.”
Greed
Pathos war Chaplins größte Falle; die aktuelle Bebilderung der Rede aus “The Great Dictator” ist ein netter Twist, fällt aber über dieselbe Bananenschale. Aber auch mit Bedeutungstremolo in der Stimme sagt der Mann nichts Falsches und es ist angenehm, dass es immer wieder Leute aus der Mottenkiste der Filmgeschichte hervorholen. “Greed has poisoned men’s souls. More than cleverness we need kindness and gentleness.” Yeah.
Johnny Carson’s last TV appearance
Stan and Babe
Was bleibt. Die einen gehen kaputt, die anderen sind noch Suppe. Zumindest war es ein sonniger Tag, die Lieben waren da und es gab zu rauchen.
Horst Jüssen (10.01.1941-10.11.2008)
« Le voyage de la vie est court.
Essayons de le faire en première classe. »
Philippe Noiret2008 starb Horst Jüssen, der Dan Aykroyd der deutschen Comedy-Siebziger. Hier in einem Sketch mit einer Muse seines damaligen Regisseurs, dem später suizidal erfolgreichen deutschen Comedy-Pionier Michael Pfleghar: Wencke Myrhe singt irgendwas auf Norwegisch und der investigative Ansatz von Horst Jüssen sowie Farbe und Form Sessel beweisen, dass auch Anne Will und Markus Lanz nur von „Klimbim“ klauen. Es fehlen eigentlich nur der Lanzsche Beinüberschlag und das mit-an-und-abgewinkelten-Beinen-ganz-vorne-auf der Sesselkante sitzen. Und natürlich singt in aktuellen Talkshows niemand so schön wie die damalige Frau Pfleghar in spe.
Die unglaubliche “Talkshowgast-Gesten-Choreografie”, die das KLIMBIM-Ensemble mit Ingrid Steeger und dem gerade ebenfalls verstorbenen Peer Augustinski abliefert (Bastian Pastewka schreibt hier einen schönen Nachruf), lässt ahnen, was für kraftzehrende Probenarbeit hinter jeder KLIMBIM-Folge steckte und wie viel handwerkliches Können einem in allen Theaterdisziplinen abverlangt wurde, wollte man in den 1970ern im TV Comedy machen. Das Ergebnis ist allemal ein Sketch, der heute hält, was man ihm damals nicht zutraute.
Bonjour Tristesse
Es hatte schon was für sich, dass früher ausgebildete Schauspieler wie Dagmar Berghoff oder Hans-Joachim Kulenkampff beim Fernsehen arbeiteten, für die es zum Handwerk gehörte, dass man sich – ob es sich um die Nachrichten oder große Samstagabendshows handelte und auch mal kurz vor der Sendung – den Text auswendig draufpackte. Wäre das heutige Fernsehen eine Autoreparaturwerkstatt, würde der Chef eine technisch komplett unbeleckte Blondine mit dicken Titten zur Mechanikerin erklären und im tief dekolletierten Blaumann in die Werkstatt stellen anstatt einen Mechaniker zu engagieren. (Danke Stefan Niggemeier)
http://vimeo.com/100000410
I love Paris
Romeo and Juliet, Dance of The Knights (at the masquerade party) with Alessandra Ferri and Angel Corella
# YOUTUBE-Kommentar: “Do you know that this music was taken from the intro of Muse at the Wembley Stadium in 2007?” Jaaa, Sergei Sergejewitsch, der alte Progrocker!
My hands are in the air, yes, I’m in love
„Reke-tuk-te-kung, ke-teke-ruke-tung-tung!” (Sokrates)
„What?!…” (Emilíana Torrini Davíðsdóttir)PS: Fuck Germany’s Next Topmodel.
The Inventor Of Moonwalk
(Ach ja: nein, der Ton Deines Computers ist nicht kaputt.)
[ Marcel Marceau in “Silent Movie”, Mel Brooks 1976. ]The Muse Of Knacki Deuser
David Letterman versteht das mit Twitter nicht
[ The Late Show, 24. April 2009 ]Fernsehgeschichte: Bye bye, Jay Leno
Eigentlich sollte David Letterman (hier 1986 mit Jay Leno in seiner Show) die Tonight Show von Johnny Carson (hier, 1992, in seiner letzten Tonight Show) übernehmen. Johnny hat es NBC nicht verziehen, dass sie Jay dem „komplizierten“ David bevorzugten. Und Jay machte seinen Job besser als Johnny es erwartet hatte. Jetzt ist er selbst Geschichte.
I Want To Love You Madly
There may be trouble ahead / But while there’s moonlight and music / And love and romance / Let’s face the music and dance. (Irving Berlin, “Follow The Fleet”, 1936.)
Tanz: Fred Astaire, Ginger Rogers. Music: Cake. Mix: Emily.
Warum die Sesamstraße immer wieder einpacken kann
Wegen der Sesame Street. Wegen Norah Jones und Elmo…
und…
Belmondo
Natürlich machte ihn Godard hier (1960) unsterblich:
Natürlich war er hier (1984) schon älter aber noch jünger als heute…
Und natürlich ist er hier (2008) älter…
Und offensichtlich hat ein anderer Alter des französischen Kinos mehr Angst vorm Älterwerden als er…
Unterm Strich bleibt: während Alain Delon immer noch den Frauenheld mimt, macht Bebel macht immer noch alle Stunts selber – auch den des Alterns… zum Beispiel in seinem aktuellen Fim „Ein Mann und sein Hund“, einem Remake des Klassikers „Umberto D.“ von Vittorio de Sica aus dem Jahr 1952…
Jean-Paul Belmondo “Un homme et son chien”, F 2008.
Till it Sounded Right
“It’s barbaric, but hey, it’s home.”Arabian Nights,
Die Mode-Depesche via Dem Herrn Paulsen sein Kiosk
A Little Nightmare Music
Comedy ist okay, aber es hilft immer, wenn Komik und Virtuosität zusammentreffen. Das ist eine alte Binsenweisheit, die seit Jahren zugunsten schneller Vermehrung von Privatkapital unter Zuhilfenahme digitaler Massenmedien geflissentlich ignoriert wird. Komik und Virtuosität! Wie kraftvoll und doch differenziert im Geschmack! Wie unvergesslich im Abgang! Nichts für Freunde von Racke Rauchzart.
Der kleine Mann von der Straße
„Der Maat legt Hand an ihre Hüfte
und zwickt sie auch, da sprach sie ‚Au!’.
Doch als er sie dann näher prüfte
rief er ‚Verflucht das ist ja eine Frau’.Jaja des Schleusenwärters blindes Töchterlein
kam statt des Bruders in der Dämmerung.
Jedoch der junge Maat hat es zu spät geahnt,
ja wie gesagt sie war ja noch so jung.“
(Ulrich Roski, Des Schleusenwärters blindes Töchterlein, 1970.)Mit Reinhard Mey ging er in eine Klasse, mit Schobert & Black zog er um die Häuser, wenn er nicht Platten mit ihnen aufnahm. Nebenbei schrieb er Texte für das deutsche Schlager- und Chansonpersonal: Joana tourte mit seiner Verbeugung vor dem französischen Deftig-Dichter François Villon: « Wo ist der Schnee vom vergangenen Jahr – où sont les neiges d’antan ? » wurde ihr Hit.
Er selbst war eher scheu und ein Meister darin, sich zu verstecken: er perfektionierte eine Schreibe, die seine Texte so ziseliert daherkommen ließ wie altes Tafelsilber. Sein Bühnenvortrag war so kontrolliert, dass er manieriert wirken konnte. Er war nicht kumpelig-blödelnd wie Insterburg & Co., nicht lagerfeuer-ostpreussen-verschmitzt wie Schobert und Black und nicht so gutfreundig gewinnend wie Reinhard Mey. Er war ein großer Melancholiker, aber zu verschlossen, um das in seinen Vortrag einzubringen – diese
Anna Ternheim – Lover’s Dream