• Als Rauchen noch nicht tödlich war (6): CAMEL FILTERS

    Vom 5. Dezember 201214659 Mal gelesen

    Ich finde diese Werbung, indem ich die TITANIC, Nr. 10 aus dem Jahr 1981 schließe. Oh ja, wir haben viel CAMEL FILTERS geraucht damals. Nur die Musiker nicht, die rauchten CAMEL ohne Filter (und tun es bis heute). Warum rauchten wir CAMEL FILTERS? An der Werbung kann das eigentlich nicht gelegen haben, denke ich, indem ich die TITANIC mit der Anzeige weglege, auf der ein tumber rothaariger Schnauzbartträger offensichtlich auf Safari und im Jeep sitzend bedeutungsschwanger an seiner Kippe saugt. Lag’s vielleicht an der Schachtel? „In dem Muster des linken Vorderlaufs des Kamels von der Schachtel ist eine nackte Frau versteckt, siehst Du die?“ lallten wir uns (wie alle CAMEL-Raucher bis heute) zu später Stunde beim Absacker jedes Mal wieder an, und ließen die Packung rumgehen. Und dann gab’s noch einen Witz den ich vergessen habe und dessen Pointe damit zu tun hatte, dass sich jemand hinter den Pyramiden auf der Packungsrückseite versteckte. Heute versteckt er sich wahrscheinlich hinter dem Warnhinweis. Nein, an der Schachtel kann’s irgendwie auch nicht gelegen haben.

    An der Printwerbung jedenfalls lag der Erfolg von CAMEL FILTERS garantiert nicht. Komplett ironiefreie Werbung, hey, das ging doch gar nicht in der linksalternativen Goldgräberzeit der frühen 1980erjahre – zumal in der TITANIC! Wir waren immerhin die knospende Gründungszelle der ironischen Generation! Wir waren die Ahnen derjenigen, die gestern David Letterman parodierten und heute sich selbst als David Letterman. Wir waren die, deren Begriff von Anarchie durch die Kapriolen der Figur „Didi“ in „Nonstop Nonsens“ geprägt wurde – und die auch heute nicht viel weiter sind. Wir waren die, deren erste sexuelle Prägungen im Schritt ihrer Feincord-Schlaghosen hervorgerufen wurden durch die Schlitze im Kleid von Ingrid Steeger in Michael Pfleghars „Klimbim“ (und mit deren kurz im Slapstickzeitraffer entbößten Brüsten Peer Augustinski und Horst Jüssen nie etwas anderes anzufangen wußten, als hilflos mit den Augen zu rollen). Wir sind die, die auch heute noch den Bezahlporno von SKY (The Artist Formerly Known As PREMIERE) verschmähen, wenn sie die Möglichkeit haben, die nacke sechzehnjährige Nastassja Kinski im TATORT „Reifezeugnis“ zu sehen.

    Wir waren die, die heute den Gewinnern der zu beiden Seiten offenen Meisterschaft im Millionenscheffeln durch zynische Distanz inbrünstig von den Lippen lesen. Wir ignorieren inbrünstig die Welt um uns herum, solange sie sich bitteschön nicht ausschließlich allein um uns selbst dreht. Wir tun das sogar ohne jede Honorarforderung. Gestern war unser Motto „Dick und Doof“, heute sind wir die „Väter der Klamotte“ des Extrem-Heinrich-Heining: „Unter jedem Grabstein liegt eine Welt begraben“ – was also kümmert mich mein Nächster? Wir sind die, die den aussterbenden Showmastern, die wir dafür verteufeln, dass ihr Ethos preußischer war als das der Preussen, immer ähnlicher werden – und wollen es, im Gegensatz zu jenen, nicht wahrhaben.

    Klar also, dass es an der Werbung nicht gelegen haben kann, dass wir, wann immer uns die Zeit zum Selberdrehen fehlte, CAMEL FILTERS rauchten – die Zigaretten die stärker parfümiert waren als der gesamte Sannyasin-Puff von Herrn Bhagwan in Poona. Und dann diese Slogans: „Ich geh meilenweit für CAMEL FILTERS“ oder „Der Weg lohnt sich – CAMEL FILTERS“ das war nichts für uns; konfrontierte man uns mit derlei kernigem Schmu ohne die ironische Überhöhung durch die Stimme von Eddie Constantine, dann prusteten wir gleich los, dann dachten wir sofort an Dinge wie Loriots Sketch, in dem ein Lottogewinner fürs Fernsehen einen originellen Spruch aufsagen soll und sich vor Nervositätext verhaspelt, dass er in all seiner spießigen Ernsthaftigkeit verkündet, er eröffne qua Lottomillion demnächst mit dem Papst eine Herrenboutique in Wuppertal (sprich: „Boutique“ wie „Buhtikä“).

    „Der Weg lohnt sich“ – nicht mit uns, die intellektuelle Fallhöhe zu dem damals populären „No Future“ war einfach unüberwindbar. Was für ein Weg? Wohin? Helmut Schmidt winkte Anfang der 1980erjahre gerade amerikanische Pershingraketen ins Land durch, innerhalb der nächsten Jahre würden wir sowieso im nuklearen Holocaust verglühen, also warum sich bewegen, dude?

    Und es waren ja nicht nur die Slogans, der CAMEL-Mann selbst war für uns doch völlig indiskutabel: wir steckten in Latzhosen mit Sex-Pistols- und Anti-Atomkraft-Stickern und unsere Nickelbrillen beweinten den unlängst ermordeten John Lennon. Keiner von uns wollte als rotblonder Lone Ranger in Jeep und Khaki-Kluft pseudocool durch afrikanische Reservate gurken. Wir wollten Christiane F. zum Soundtrack von David Bowie am Berliner Bahnhof Zoo retten, mit ihr nach Marokko trampen, billiges Dope kaufen und auf der Rückreise vor Gibraltar die inhalierte Übelkeit übers Fährengeländer direkt ins Mittelmeer kotzen!

    Vielleicht war es der Gestus des CAMEL-Manns, der tatsächlich zu unseren Wünschen an ein erfülltes Leben passte: der CAMEL-Mann führte seine Zigarette martialisch-bogartesk zwischen Daumen und Zeigefinger – und nicht geziert zwischen Zeige- und Mittelfinger. Naja, und vielleicht war es doch auch ein wenig die Packung: eigentlich passen die Pyramiden, das Kamel, die Wüste und die Palmen auf der Packung wunderbar zu den letzten Zuckungen flowerpowerbewegter Reiseideale, die sich in unseren knopsenden Körpern und Seelen Bahn brachen. Mehr jedenfalls als das hyperventilierende HB-Männchen und unsere Verwandten im Pütt mit ihren Taubenschlägen und den rasselnden REVAL-Lungen.

    Was mich ganz persönlich angeht, so wurde ich mit einer CAMEL angefixt. Ich wurde nicht aus Neugier oder aus Genuss zum Raucher, ich rauchte die erste Zigarette, weil mir gesagt wurde, es sei die logische Konsequenz meines Handelns, die erste Zigarette zu rauchen, dargereicht von der besten Freundin, die Teil des Problems war; mir dienten sich nämlich die Frauen zeitlebens immer mehr als beste Freundinnen an denn als Geliebte und auch am Ende meiner reichlich abgefeierten Kneipentage war ich eher Restesäufer als Resteficker. Jeder Mann, der nicht die Balance zwischen Frauenverstehen und Balz findet, kennt das: Zu viel Balz und man wird von der Angebeteten nach ein, zwei One Night Stands freundlich aber bestimmt verstoßen, zu viel Verständnis und man wird noch bevor sie überhaupt an Petting denkt zum besten Feund erklärt und nach wenigen Tagen verzückt dem ersten One-Night-Stand-Idioten vorgestellt mit Worten wie: „Das ist mein bester Freund; keine Angst zwischen uns läuft nichts.“

    Ich hatte immer zu viel Verständnis – und war daher immer wieder der beste Freund. So auch 1979. Meine damalige beste Freundin bemerkte im Rahmen einer Fete (so nannten wir unsere Partys, sonst änderte sich nichts) meine aus der oben beschriebenen Situation erwachsene Frustration, und also beschloss sie: „Du bist jetzt in dem Alter, wo du mal eine Freundin brauchst. Wie wäre es denn mit der da drüben, die ist ganz schnuckelig, die heißt Susan, sieht süß aus und sie ist allein.“ – „Und sie riecht gut“, ergänzte ich in Gedanken. Mir wurde also geheißen doch mal in der Küche ein wenig mit ihr zu flirten, und ich tat das auch, aber irgendwie kam das Gespräch mit dem Dufterlebnis der Wahl nicht richtig in Gang, denn irgendwie erinnerte mich die Brille der Auserkorenen sehr an Juliane Werding, und schon hörte ich im Kopf ein Endlosschleife deren 1975er Hit „Wenn du denkst du denkst, dann denkst du nur du denkst“; so konnte ich kein Gespräch beginnen, denn, denn jedes Mal wenn mich die Wohlduftende anschaute, brach ich innerlich in lautes Gelächter aus – und ohne Gespräch gleich mit knutschen anzufangen, daran hinderte mich mein Balanceproblem: für pure Triebabfuhr reichte das mit dem gut riechen bei mir nicht, für mich fühlte es sich eben irgendwie schmutzig an, mit einem Mädchen auf Tuchfühlung zu gehen, mit dem ich vorher nicht wenigstens ein paar freundliche Worte gewechselt hatte – und das war wegen „wenn du denkst du denkst“ definitiv unmöglich.

    Ich kehrte also letztlich frustriert, weil unverrichteter Dinge auf den Balkon zur besten Freundin zurück. Wollte die mich beruhigen oder war sie einfach nur breit? Jedenfalls , sagte sie mir mit jovialem Unterton, das klägliche Scheitern gehöre bei Männern quasi dazu zum Verliebtsein, nur Frauen hätten in der Balz wirklich die freie Auswahl, und ich sei ab sofort eben einfach unglücklich verliebt, das sei ganz normal und werde durch „erstmal eine rauchen“ bekämpft. Sprach’s und zündete mir an ihrer Glut eine CAMEL an. Ich dachte: „Liebeskummer. Der Weg lohnt sich – CAMEL FILTERS.“ Ich sagte: „Hilft das?“ – „Ganz bestimmt“, beteuerte meine beste Freundin, „Kopf hoch, Alter – wird schon.“ Sie klopfte mir anerkennend auf die Schulter, verschwand mit ihrem aktuellen One-Night-Stand und ließ mich qualmend zurück.

    Mir wurde schwindelig und ganz heiß im Bauch, dann wurde mir auch ein bisschen schecht – nicht schlecht genug indes, um gleich wieder aufzuhören, also war ich seitdem ein Raucher – das heißt: wenn ich drauf und dran war mich zu verlieben, dann rauchte ich schon mal vorsorglich drei Schachteln CAMEL und sprach die Angebetete gar nicht erst an. Kamel oder nicht, das ist halt weder eine Frage der Schachtel noch des Slogans, letztlich – das denk’ ich jetzt, und jetzt hab’ ich’s. Weiter mit Musik.

  • Als Rauchen noch nicht tödlich war (5): SAMSON

    Vom 3. Dezember 201292494 Mal gelesen

    SAMSON – eine Anzeige aus der TITANIC 6/82. Wer rauchte in den 1980ern eigentlich SAMSON? Die Harten rauchten VAN NELLE, die Masse saugte an DRUM-Gedrehten, die Mädchen schworen auf The Artist Formerly Known As JAVAANSE MILD (heute „JAVAANSE CLASSIC“) – aber SAMSON? Der halbschwarze Tabak mit dem Löwen im Wappen hatte es schwer unter den umwelt- und preisbewussten Kettenrauchern der 1980erjahre. Dabei hatte er diese wunderschöne Werbekampagne.

    SAMSON suchte seine Kunden in der Zeit der ersten Bioläden, und die hatten es faustdick hinter der Theke: was ökologisch angebaut war wurde dort von Menschen, die wie (gewaschene) Mitglieder der Kelly-Family aussahen, auf Neusprech verkauft: „Ey, danke du, nee, wirklich Du… Die Socken hab ich aus ökologischen Schafen selbst gestrickt, ne.“ Kein Scheiß. Wir sprachen echt so. In den ersten Ökoläden wurden die Produkte zudem zu Preisen verkauft, die die Betreiber von Reformhäusern erblassen ließen – nur mehr schwer vorstellbar in Zeiten von Ökodiscounts und Joschka Fischer in Nadelstreifen, aber damals hüteten sich die Ketten von KAISER’S bis LIDL, auf ihre Produkte „ÖKO“ zu schreiben, das galt als überteuert, übertrieben, wurde mit den Langhaarigen aus den Anti-Atomkraft-Kommunen zusammengebracht – kurz: das Siegel „ÖKO“ galt als massiv geschäftsschädigend. Heute wirbt selbst bei Discounter NETTO (The Artist Formerly Known As PLUS) die Fernsehprominenz für ökologisch korrekte Discountlebensmittel. Damals warb nur Rudi Carrell für EDEKA (was niemand supergeil fand), und die verkauften Fleischsalat, in dem waren wahrscheinlich („Lass Dich überraschen … “) mehr Konservierungsstoffe als Mayonnaise und Fleischstreifen zusammen.

    Die Inhaberin unseres Bioladens war sich, was SAMSON anging, wie viele andere, sicher und untermauerte so ein weit verbreitetes Gerücht: SAMSON sei giftig, denn er habe einen überhohen Blausäureanteil, das käme daher, dass sie Hersteller nicht nur den Tabak sondern zum Behufe der Gewinnmaximierung auch die Blattstiele und ganze Äste ihrer Tabaksträucher – traditionell die Stelle im Rauschkraut, wo sich Blausäure konzentriere – in die Pakete schredderten. Nun waren wir zu der Zeit vielleicht alle etwas verstrahlt, aber dass Rauchen nicht besonders gesund war, das wussten wir auch ohne Warnhinweise – deswegen ließ uns das mit der Blausäure ziemlich kalt – tödlich oder doppelt tödlich kommt letztlich auf’s selbe hinaus. Vielen reichte aber schon das mit den Ästen, denn es gehört wirklich zum nervigsten, was man als Drehtabakkonsument kennt: holzige Teile im Drehgut – sie bohren sich beim Drehen durch das Papier und man kann von vorn anfangen oder man bemerkt sie erst beim Rauchen, wenn sie, knalltrocken wie sie sind, die Zigarette in einem Zug an der Seite von vorne bis hinten abfackeln wie die Zündschnur im Vorspann von „Mission Impossible“. Nicht schön. Und im ansonsten sehr schmackhaften SAMSON war tatsächlich immer auffällig viel Unterholz, man mochte ihn nicht so wirklich – dabei hatte er diese wunderschöne Werbekampagne!

    SAMSON machte wahrscheinlich immer schon den meisten Umsatz im Ausland: im Urlaub rauchten alle den Tabak mit dem launigen Löwen, denn SAMSON war – warum, darüber rätsele ich bis heute – der einzige angebotene Drehtabak in allen Ausländern von Frankreich über Italien bis Griechenland – kurz in jedem Ferienland, in das uns Interrail führte. Interrail war übrigens eine Fahrkarte, mit der man als Jungmensch 26 Länder zum Preis von 440 Mark für einen Monat zweitklassig im Zug bereisen konnte. Wenn man im bereisten Ferienland also überhaupt Drehtabak für seine Joints bekam, dann bekam man SAMSON – und erntete Kopfschütteln, warum man überhaupt drehte, machte man sich doch in Europa nicht die Arbeit zu drehen, denn überall waren Zigaretten noch billiger als Drehtabak in Deutschland: zwei Franc, achtzig Centimes zahlte ich 1982 in Frankreich für eine Packung CAMEL, das entsprach etwa 45 Euro-Cent. Die inländischen Zigaretten – GAULOISES und GITANES – waren, da staatlich subventioniert (!), sogar noch billiger. Zum Vergleich: zwei Mark 70 zahlte ich zur selben Zeit in Deutschland für ein Päckchen Tabak – etwa 1,30 Euro.

    SAMSON investierte einen guten Teil des Verkausfserlöses wahrscheinlich in seine wunderschöne Werbekampagne, ja, jetzt soll endlich davon die Rede sein. Ähnlich wie LUCKY STRIKE hatte man im Tabakhaus Niemeyer ein sehr wiedererkennbares Thema für die wiederkehrenden Anzeigen- und Plakatmotive gefunden: SAMSON warb mit Zeichnungen von vermenschlichten Löwen, die in Kneipen saßen – die Anzeigen inszenierten die linksalternative Szene als kuschelige Fabeltiere. Das war der große künstlerische Wurf des Wuppertaler Illustrators Wolf Erlbruch, der eigentlich Kinderbücher zeichnen wollte, aber bei mehreren Verlagen damit abgeblitzt war und im Werbekampf um handarbeitende Nikotinadepten die Windeln fürs erste Kind verdiente. Mit Erfolg. Die SAMSON-Kampagne verhalf dem Absolventen der renommierten Essener Folkwang-Schule, wo auch Suhrkamp-Designer Willy Fleckhaus lehrte, zum Durchbruch: der Wuppertaler Verleger Hermann Schulz betraute ihn mit der Illustration des Kinderbuchs „Der Adler, der nicht fliegen wollte“ und sein eigener Erstling „Das Buch vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“ wurde in 25 Sprachen übersetzt, verkaufte innerhalb kürzester Zeit über 1 Million Exemplare und geht bis heute jährlich in 50 bis 80 Tausend Exemplaren über den Ladentisch während Erlbruch selbst heute im Fachbereich Architektur-Design-Kunst an der Bergischen Universität Wuppertal lehrt. Ob er sich dann und wann eine SAMSON dreht? Wenn allerdings überhaupt heute jemand ohne zu googeln seinen Namen kennt, dann verbindet man ihn immer noch nicht mit wunderschönen Kinderbüchern mit sperrigen Titeln, sondern mit rauchenden Löwen aus den Achtzigern. Der Fluch des Ruhms, das wissen auch Winnetou, der Melitta-Mann und Horst Schimanski.

    Das Motiv über diesem Artikel verdeutlicht, wie sehr Erlbruchs Illustrationen für SAMSON den Zeitgeist spiegelten: 1982 war der Zirkus RONCALLI, wenn man so will, das angesagteste Alternativtheater der Republik. Der vom österreichischen Grafiker Bernhard Paul (wie heißt der eigentlich mit Nachnamen?) und dem damals als schrullig-hedonistischem Chanson-Exzentriker bekannten Dialektsprecher namens André Heller1 gegründete Nostalgie-Zirkus war der Theaterliebling auch der alternativen Linken, die neben Pink Floyd und Led Zeppelin eben auch Schmusepoesie in Form von Leonard Cohen oder Herman van Veen vergötterte. Die verträumten stummen Geschichten des Schweizer Clowns Pic, dem Counselor Troi der romantischen Bühnenkunst, der zu herzzerreißender Musik in der Manege von RONCALLI mit Seifenblasen flirtete, trat in Westdeutschland einen wahren Pantomimenboom los, und dass der Zirkus RONCALLI immer wieder mit dem Gerücht zu tun hatte, mit Scientology verbandelt zu sein („Ey Mann, wenn man den Namen umdreht heißt es ‚I CALL RON’!“) gehört wohl in dieselbe Abteilung Kneipengespräche, die sich mit der Frage der Blausäurekonzentration in SAMSON-Tabak auseinandersetzten.

    Auf dem obigen Plakat hat Wolf Erlbruch mit seinen Löwen jedenfalls RONCALLI inszeniert: links Bernhard Paul, dessen Vorliebe fürs Skurrile sich schon damals nicht in der Auswahl seiner Sonnenbrillen erschöpfte und vorne der Clown Pic der den geneigten SAMSON-Rauchern seinen Seifenblasenflacon ausleiht. RONCALLI zehrt immer noch vom Ruhm dieser alten Zeiten. Und im Ausland wird zur Urlaubszeit wahrscheinlich immer noch SAMSON geraucht. Nur Interrail ist nicht mehr wie früher, seit der Fahrausweis mit dem zonigen Logo eingestampft und das Fahrgebiet in Zonen eingeteilt wurde. Warum wohl? Leiden die Strategen der Deutschen Bahn an schleichender Blausäurevergiftung? Oder ist Scientology im Spiel? Fragen über Fragen. Weiter mit Musik!

    1. der mit Carrells Anke turtelte, wenn Rudi grad bei EDEKA abhing []
  • Als Rauchen noch nicht tödlich war (4): DRUM

    Vom 27. November 201214712 Mal gelesen

    Eine Anzeige aus der TITANIC 10/81. DRUM Tabak. Wir sehen eine Rotte Cannabis-Adepten bei einer Radtour vom niederrheinischen Krefeld zu einem Coffeeshop im niederländischen Venlo. Kandidat A (oben im Bild) vedingte sich später als CAMEL-Mann, der Kollege unten links als Rainer-Werner-Fassbinder-in-besseren-Zeiten-Lichtdouble.

    DRUM befleißigte sich in der Werbung keiner lustigen Sprüche. DRUM brauchte das auch nicht, denn DRUM war „echt“, war die Mutter aller Selbstgedrehten-Tabaksorten im wilden Westen der geteilten Republik Anfang der 1980er Jahre. Wie stilbildend DRUM war wird deutlich wenn man sich vor Augen führt, dass alle anderen später markteingeführten Tabaksorten das Packungsdesign der holländischen Feinschnittsorte imitierten: fette weiße Lettern auf blauem Grund, umgeben von rot-golden mäandernden Ornamenten.

    Wer die erwähnten wilden Achtziger erlebt hat und sich daran zu erinnern versucht, der hat gleich den Geruch eines frisch geöffneten DRUM-Päckchens in der Nase – zusammen mit dem Duft von regennassem Asphalt, der sieht endlose niederrheinische Weiden, die bevorzugt am Fahrrad vorbeiziehen – bei viel Wind und noch mehr Wetter, denn schließlich war es ja der Niederrhein und mit dem Fahrrad war man zu der Zeit unterwegs, Hollandrad, klar, und wer aus betuchtem Hause kam oder beim wochenendlichen Apothekendienst viel rausgefahren hatte, der fuhr den Nobelholländer GAZELLE und meisterte so den zusätzlich auftretenden fiesen niederrheinischen Gegenwind (der gerne mit penetrantem nichtendenden Nieselregen einherkam) mit der guten SACHS-Dreigangschaltung; wer noch besser dran war, dessen GAZELLE war außerdem ausgestattet mit einem luxusgefederten KROKUS Ledersattel und trug bei seinen Radtouren zu den Freunden in verstreuten Vororten mit skurrilen Namen wie „Fischeln“, „Kapellen“, „Willich“ oder „Tönisvorst Zwei“ über dem obligatorischen Bundeswehrparka mit abgetrennter Deutschlandflagge und dem unverzichtbaren Palästinenserschal das ostfriesische Ölzeug, den „Friesennerz“, der damals noch in kleidsamem Knallgelb daherkam.

    DRUM war im niederrheinischen Krefeld weit verbreitet, weil die Stadt nahe an Holland lag und somit voll im Einzugsbereich der niederländischen Herstellerfirma DOUWE EGBERTS – und die hatten, was ihre Produktpalette anging, den Vogel abgeschossen: sie stellten die vier maßgeblichen Produkte her, die man auf dem regengebeutelten platten Land brauchte, um die Seele warm zu halten: Kaffee, Tee, Kakao und Tabak – DRUM eben. Wäre in Deutschland jemand auf diese naheliegende Idee gekommen, dann hätten wir ’83 zwischen zwei Abi-Klausuren auf dem Klo unsere Joints wahrscheinlich mit Melitta Halbschwarz, Jacobs Krausem oder Tchibo Mild gedreht, aber so war es halt DRUM.

    Unsere sechzehnjährigen Küsse schmeckten alle nach DRUM und irgendwas. In den Schulfreistunden nach kaltem DRUM-Rauch und Tchibo-Pausenkaffee für sechzig Pfennig, an den Wochenenden nach kaltem DRUM-Rauch, Gras, Rasen, Lagerfeuer, „Mavrodaphne“ und all den anderen klebrigflüssigen Folterinstrumenten der hellenischen Kellerei Tsantali, wie man sie auf der Suche nach einem One-Night-Stand Frch und rotem Zweiliterwein, Marke „Römerkrug“. Oder nach kaltem DRUM-Rauch und den Alkoholschwaden billiger griechischer Likörweine mit Namen wie Samstagnachts von den Georges-Moustaki-Lichtdoubles dieser Welt in Absackerkneipen serviert bekam, wie man sie man heute nur noch in der WDR-„Lindenstraße“ zu sehen bekommt. Ja, die hießen tatsächlich alle „Akropolis“. Oder „Sirtaki“. Oder „Z“. Wie die Italiener bis heute alle „Pinocchio“ heißen. Oder „Venezia“ oder „Roma“. Und alle Jugoslawen (oder heute Serben und Kroaten und, und, und) „Split“ oder „Dubrovnik“.

    DRUM hatte ich schon als Nichtraucher – meine beste Freundin, die mir nie Freundin sondern immer nur beste Freundin sein wollte, hatte etwas bei mir deponiert, nicht für mich sondern falls rauchenden Freunden zu Besuch bei mir der Tabak ausginge. Letztlich hatte ich das Depot natürlich selbst geleert und war angefixt. So begleitete DRUM schließlich auch mich durch die erste Hälfte der Achtzigerjahre. DRUM war dabei, als mir meine erste Freundin (sie 21, ich gerade 17) im Herbst 1980 (oder war es ’81) sagte, sie wolle mich heiraten und Kinder mit mir haben und mich – damit ein wenig überfordert – in eine brutale Flucht schlug; DRUM begleitete mich zur Unterzeichnung des Krefelder Appells, DRUM rauchten wir, als wir auf dem Krefelder Sprödentalplatz bei „Künstler für den Frieden“ das Grußwort von Winnie (damals noch immaculata) Mandela empfingen und wir rauchten noch zwei drei mehr, als Joseph Beuys die Bühne betrat und sang: „Wir wollen Sonne statt Reagan“. DRUM rauchten wir, als wir die druckfrischen Raubdrucke von Michael Endes „Die unendliche Geschichte“ verschlangen. DRUM rauchte ich nervös, bevor ich vor die Kommission zur Gewissensprüfung trat, als ich den Kriegsdienst verweigerte, die damals übrigens wirklich tribunalsähnlich ablief, liebe neu Hinzugekommenen: unter einer Deutschlandfahne und inklusive einem desinteressierten Beisitzer, der während meiner penibel einstudierten pazifistischen Ausführungen die BILD las. DRUM rauchte ich bei der großen Bonner Friedensdemo gegen die nukleare Nachrüstung als ich Heinrich Böll zuhörte (das, liebe Kinder, war der William S. Burroughs von Köln der mit seiner Baskenmütze so aussah wie der späte Groucho Marx, der aber lange nicht so lustig war).

    Viele Zigaretten- und Tabakmarken begegnen mir übrigens bis heute weiter auf den Kneipentischen meines Vertrauens. DRUM aber ist verschwunden. Wo sind sie hin die DRUM-Raucher? Sind sie verschwunden wie die, ehem, Friedenssongs von „alle die gegen Atomkraft sind – aufsteh’n“-BOTS (die sich mit „Was wollen wir trinken“ bis heute am Ballermann gut halten)? Wie Heinrich Böll, Winnie Mandela und Joseph Beuys? Sind jetzt nur noch die Marlboro-Lights-Popper übrig und werden sie untergehen wie die WESTsüchtigen Loveparade-Aktivisten?

    Schwamm drüber. Ein Königreich für ein Päckchen DRUM. Und die Erinnerung daran, dass ich DRUM auch rauchte, nachdem ich 1980 unter der Gesamtausgabe der Suhrkamp-Taschenbuchreihe (der ganze belletristische Regenbogen, gestaltet von Designgott Willy Fleckhaus) unter Zuhilfenahme eines knallroten Kondoms mit Erdbeergeschmack durch eine kommunistisch jugendverbandelte Mitschülerin (die mit dem frühen Kinderwunsch) entjungfert worden war. DRUM rauchten sie und ich übrigens auch, als wir uns lachend auf dem riesigen Bett fläzten, als der damalige Tagesschau-Anchor Karl-Heinz Köpcke zum ersten Mal „der amerikanische Präsident Reagen“ sagte, und als er zum erstem Mal „Bundeskanzler Kohl“ sagte, und als wir uns sicher waren, die Leute würden die beiden bestimmt schnell wieder abwählen, da es ja wohl offensichtlich sei, dass die beiden von Politik nichts verstünden im Gegensatz zu Carter, Schmidt oder Brandt. Ein Päckchen DRUM drehten wir gemeinsam weg, am Tag als der Lebensgefährte der Geliebten uns dahinter kam und uns trennten, weil ich, wie erwähnt, Angst davor hatte, mit knapp siebzehn eine Familie zu gründen. Der Gehörnte rauchte übrigens (wie der Günther Grass) SCHWARZER KRAUSER, aber das ist eine andere Geschichte und die soll, wie schon Michael Ende sagte, ein andermal erzählt werden.

    Klicken Sie also auch künftig wieder her, wenn es die nächste Rauchwaren-Anzeige aus einer TITANIC der Achtziger zu sehen gibt. Alle TITANIC-Hefte mit ihren schönen Tabak-Anzeigen gibt es übrigens, die Info reiche ich gerne weiter, auch heute noch im TITANIC-Shop zu kaufen – und beim Erwerb bekommen Sie überdies noch völlig gratis schöne zeitlose Cartoons und Glossen von F.K. WaechterRobert GernhardtChlodwig Poth und vielen anderen dazu. Weiter mit Musik!

  • Als Rauchen noch nicht tödlich war (3): Gauloises Caporal

    Vom 22. November 2012109398 Mal gelesen

    Eine Anzeige aus der TITANIC Nr. 4/1981. Die GAULOISES Caporal waren kompromisslos stark. Es machte keinen wirklichen Unterschied, ob man sie mit oder ohne Filter rauchte. Wer sie zwischen den Lippen führte, fühlte sich wie ein Schwerstarbeiter im hochsommerlichen Straßenbau, und war definitiv derjenige, der den Teerlaster fuhr. Ich persönlich rauchte die GAULOISES Caporal mit 17. Allein schon für die Gesichter, wenn mich jemand fragte „Haste mal ’ne Kippe?“ und ich eine davon anbot. Meist wurde mein Angebot dann, und ich sah das jedes Mal voraus, abgelehnt und ich hatte als einziger in der Teestube des Jugendzentrums meine Kippen für mich selbst – was in Anbetracht des Taschengelds, das sie finanzierte, sehr fein war. Ich hatte die GAULOISES Caporal von meinen Eltern übernommen, die rauchten nur die – ohne Filter und wenn sie gerade keine Zigarillos rauchten.

    Les brunes nannten die Franzosen die GAULOISES Caporal, diese ehrlichen starken Lungentorpedos, die, geschmacklich kurz vor der Zigarre, in den 1980er Jahren das waren, was man vor dem inneren Auge hatte, wenn man GAULOISES dachte – nicht les blondes, wie die Franzosen die Marlboro-Imitation nannten, die die GAULOISES-Herstellerfirma SEITA France in den Achtzigern lancierte, und die heute synonym für GAULOISES sind (inklusive ihren rot- und beigeschachteligen Derivaten, die seitdem auch die Raucher von „R6“, nicht dem gleichnamigen Auto übrigens, ködern).

    Die GAULOISES, die französischen Nationalzigaretten, gab es vor der „blonden Periode“ in Frankreich übrigens außerdem noch in einer roten, einer orangen, einer grünen und einer gelben Packung. Die geschmacklichen Unterschiede waren marginal – alle ließen sie den Raucher atemlos („à bout de souffle“) zurück.

    Die grünen und die roten GAULOISES schmeckten wie die blauen, die orangen gaben vor, einen amerikanischen Geschmack zu haben („Goût Maryland“), schmeckten aber ebenfalls wie alle anderen nur die gelben, die letzteren waren noch stärker als alle anderen zusammen und zudem (nur die Harten kommen in den Garten) in Maispapier eingerollt, was machte, dass sie obendrein noch alle anderthalb Züge ausgingen.

    Wem das immer noch zu laff war, der griff zu den GITANES im Maispapier, die rauchten auch die südfranzösischen Boulespieler, das heißt, sie rauchten sie nicht wirklich, denn sie waren so stark, dass sie schon nach dem jeweils ersten Zug ausgingen und dann stationär in einer Lippenseite geparkt wurden; das Zigarettenpapier ging dann eine feste Verbindung mit den Lippen ein, was es ermöglichte, gleichzeitig die Rauchware, die aus drei Zentimetern halbverglühtem Papier und drei Zentimetern nicht gerauchter Zigarette bestand, im Mundwinkel der Wahl zu führen und gleichzeitig kluge Bemerkungen zum jeweiligen Stand des Boulespieles zu machen. Wer das nicht kennt, der begreift nicht, wie Lucky Luke gleichzeitig rauchen und schießen konnte, begreift nicht, wie es an Ende von Jean-Luc Godards Film „À bout de souffle“ („Außer Atem“) möglich ist, dass der junge Belmondo, bereits erschossen auf dem Kopfsteinpflaster liegend, im Mundwinkel noch eine qualmende Zigarette führt.

    Die GAULOISES Caporal, das sind die Zigaretten auch der deutschen Jungbohème der 1950er bis 1970jahre, der Leute, die Django Reinhardt, Ella Fitzgerald und Miles Davis noch wie selbstverständlich auf Konzerten in jungfräulichen deutschen Jazzclubs erlebten um danach im Urlaub auf Sylt im Citroën DS sturztrunken ihre rietgedeckten Domizile zu suchen. Die GAULOISES Caporal sind die Zigaretten, die der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch rauchte, bis er in den 1990ern das Rauchen aufgab, die GAULOISES Caporal, das waren die Zigaretten meiner Eltern, bevor sie sich, längst Nichtraucher, auf Sylt zur Ruhe setzten, wo es nach Hagebutten riecht, nach den Holzbohlen der Dünenwege und nach Heidekraut.

    Die GAULOISES Caporal gibt es auch heute noch und wenn man raucht, schmecken sie immer noch unvergleichlich gut am Strand – vornehmlich am französischen Atlantik oder in der Provence – in sengender Hitze. Sie beschwört noch heute alte Geister herauf – man inhaliert den schweren Rauch, hört sofort die Filmmusiken von Delerue, Solal oder Cosma. Man steht neben Bébél, de Funès oder Don Camillo und Peppone. Die GAULOISES Caporal sind im übertragenen Sinne das Kaliber Zigarette, das Bogart rauchte. Nur sie machen es verständlich, dass der Raucher die Augen zu Schlitzen verzieht, wenn er ihren Rauch einsaugt – denn täte er es nicht, würde ihm das beißende Grau, das er inhaliert, die Augäpfel versengen.

    Wer je GAULOISES Caporal rauchte, weiß: Bogart oder Gabin wären mit einer Marlboro Light im Mund und zwischen Daumen und Zeigefinger so unmöglich gewesen wie Popeye ohne Spinat. Jane Birkin lebt immer noch – Paris Hilton würde, eine Caporal inhalierend, sofort sterben. Belmondo wäre in Godards „À bout de souffle“ die Kippe aus dem Mund gefallen, hätte er eine heutige GAULOISE geraucht und der Qualmschleier, hinter dem sich Jean Seberg im gleichen Film stets verbarg, hätte mit einer blonde nicht im Entferntesten so sexy ausgesehen.

    Und am Ende  noch das: Ich habe immer noch Probleme, mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass ich in diesen Tagen meine GAULOISES nach Frankreich mitnehmen müsste, weil Zigaretten in Deutschland heute (relativ gesehen – sic) billiger sind als in Frankreich und zumal nach den immensen Umsatzeinbußen im Zuge der europäischen Nichtrraucherschutzgesetze mit dem zweiten Quartal 2017 die Produktion in Frankreich komplett eingestellt wird und alle gallischen Glimmstengel in Deutschland und Polen produziert werden. Das war mal anders, wie mal vieles anders war. Vor allem war Rauchen damals eine Lebensart und nicht, wie auch das Leben an sich, tödlich. Heute leben wir rauchfrei und sterben immer noch.

    So schließ‘ ich die Augen, erinnere mich an den bräsigen Geruch der Caporal und das Knistern des verbrennenden Tabaks und höre noch einmal das Interview, das der Radiosender France Inter 1969 mit Jacques Brel, Georges Brassens und Léo Ferré führte. Wo der linke Macho-Liedermacher Léo Ferré erzählt, dass man Frauen immer wieder rausschmeißen müsse, weil sie den Mann an der Entfesselung seiner kreativen Energien hindern um dann schließlich zu singen: „Et je m’en fiche … que je m’en fiche. Moi, je continue ma vie d’artiste.“ Und Sie, freuen Sie sich schon jetzt auf die nächste lustige Achtzigerjahre-Tabakwerbung aus der TITANIC und neue Geschichten aus der Zeit, als das Rauchen noch nicht tödlich war.  Weiter mit Musik!

    Eine Anzeige aus der TITANIC Nr. 4/1981. Die GAULOISES Caporal waren kompromisslos stark. Es machte keinen wirklichen Unterschied, ob man sie mit oder ohne Filter rauchte. Wer sie zwischen den Lippen führte, fühlte sich wie ein Schwerstarbeiter im hochsommerlichen Straßenbau, und war definitiv derjenige, der den Teerlaster fuhr. Ich persönlich rauchte die GAULOISES Caporal mit 17. Allein schon für die Gesichter, wenn mich jemand fragte „Haste mal ’ne Kippe?“ und ich eine davon anbot. Meist wurde mein Angebot dann, und ich sah das jedes Mal voraus, abgelehnt und ich hatte als einziger in der Teestube des Jugendzentrums meine Kippen für mich selbst – was in Anbetracht des Taschengelds, das sie finanzierte, sehr fein war. Ich hatte die GAULOISES Caporal von meinen Eltern übernommen, die rauchten nur die – ohne Filter und wenn sie gerade keine Zigarillos rauchten.

    Les brunes nannten die Franzosen die GAULOISES Caporal, diese ehrlichen starken Lungentorpedos, die, geschmacklich kurz vor der Zigarre, in den 1980er Jahren das waren, was man vor dem inneren Auge hatte, wenn man GAULOISES dachte – nicht les blondes, wie die Franzosen die Marlboro-Imitation nannten, die die GAULOISES-Herstellerfirma SEITA France in den Achtzigern lancierte, und die heute synonym für GAULOISES sind (inklusive ihren rot- und beigeschachteligen Derivaten, die seitdem auch die Raucher von „R6“, nicht dem gleichnamigen Auto übrigens, ködern).

    Die GAULOISES, die französischen Nationalzigaretten, gab es vor der „blonden Periode“ in Frankreich übrigens außerdem noch in einer roten, einer orangen, einer grünen und einer gelben Packung. Die geschmacklichen Unterschiede waren marginal – alle ließen sie den Raucher atemlos („à bout de souffle“) zurück.

    Die grünen und die roten GAULOISES schmeckten wie die blauen, die orangen gaben vor, einen amerikanischen Geschmack zu haben („Goût Maryland“), schmeckten aber ebenfalls wie alle anderen nur die gelben, die letzteren waren noch stärker als alle anderen zusammen und zudem (nur die Harten kommen in den Garten) in Maispapier eingerollt, was machte, dass sie obendrein noch alle anderthalb Züge ausgingen.

    Wem das immer noch zu laff war, der griff zu den GITANES im Maispapier, die rauchten auch die südfranzösischen Boulespieler, das heißt, sie rauchten sie nicht wirklich, denn sie waren so stark, dass sie schon nach dem jeweils ersten Zug ausgingen und dann stationär in einer Lippenseite geparkt wurden; das Zigarettenpapier ging dann eine feste Verbindung mit den Lippen ein, was es ermöglichte, gleichzeitig die Rauchware, die aus drei Zentimetern halbverglühtem Papier und drei Zentimetern nicht gerauchter Zigarette bestand, im Mundwinkel der Wahl zu führen und gleichzeitig kluge Bemerkungen zum jeweiligen Stand des Boulespieles zu machen. Wer das nicht kennt, der begreift nicht, wie Lucky Luke gleichzeitig rauchen und schießen konnte, begreift nicht, wie es an Ende von Jean-Luc Godards Film „À bout de souffle“ („Außer Atem“) möglich ist, dass der junge Belmondo, bereits erschossen auf dem Kopfsteinpflaster liegend, im Mundwinkel noch eine qualmende Zigarette führt.

    Die GAULOISES Caporal, das sind die Zigaretten auch der deutschen Jungbohème der 1950er bis 1970jahre, der Leute, die Django Reinhardt, Ella Fitzgerald und Miles Davis noch wie selbstverständlich auf Konzerten in jungfräulichen deutschen Jazzclubs erlebten um danach im Urlaub auf Sylt im Citroën DS sturztrunken ihre rietgedeckten Domizile zu suchen. Die GAULOISES Caporal sind die Zigaretten, die der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch rauchte, bis er in den 1990ern das Rauchen aufgab, die GAULOISES Caporal, das waren die Zigaretten meiner Eltern, bevor sie sich, längst Nichtraucher, auf Sylt zur Ruhe setzten, wo es nach Hagebutten riecht, nach den Holzbohlen der Dünenwege und nach Heidekraut.

    Die GAULOISES Caporal gibt es auch heute noch und wenn man raucht, schmecken sie immer noch unvergleichlich gut am Strand – vornehmlich am französischen Atlantik oder in der Provence – in sengender Hitze. Sie beschwört noch heute alte Geister herauf – man inhaliert den schweren Rauch, hört sofort die Filmmusiken von Delerue, Solal oder Cosma. Man steht neben Bébél, de Funès oder Don Camillo und Peppone. Die GAULOISES Caporal sind im übertragenen Sinne das Kaliber Zigarette, das Bogart rauchte. Nur sie machen es verständlich, dass der Raucher die Augen zu Schlitzen verzieht, wenn er ihren Rauch einsaugt – denn täte er es nicht, würde ihm das beißende Grau, das er inhaliert, die Augäpfel versengen.

    Wer je GAULOISES Caporal rauchte, weiß: Bogart oder Gabin wären mit einer Marlboro Light im Mund und zwischen Daumen und Zeigefinger so unmöglich gewesen wie Popeye ohne Spinat. Jane Birkin lebt immer noch – Paris Hilton würde, eine Caporal inhalierend, sofort sterben. Belmondo wäre in Godards „À bout de souffle“ die Kippe aus dem Mund gefallen, hätte er eine heutige GAULOISE geraucht und der Qualmschleier, hinter dem sich Jean Seberg im gleichen Film stets verbarg, hätte mit einer blonde nicht im Entferntesten so sexy ausgesehen.

    Und am Ende  noch das: Ich habe immer noch Probleme, mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass ich in diesen Tagen meine GAULOISES nach Frankreich mitnehmen müsste, weil Zigaretten in Deutschland heute (relativ gesehen – sic) billiger sind als in Frankreich und zumal nach den immensen Umsatzeinbußen im Zuge der europäischen Nichtrraucherschutzgesetze mit dem zweiten Quartal 2017 die Produktion in Frankreich komplett eingestellt wird und alle gallischen Glimmstengel in Deutschland und Polen produziert werden. Das war mal anders, wie mal vieles anders war. Vor allem war Rauchen damals eine Lebensart und nicht, wie auch das Leben an sich, tödlich. Heute leben wir rauchfrei und sterben immer noch.

    So schließ‘ ich die Augen, erinnere mich an den bräsigen Geruch der Caporal und das Knistern des verbrennenden Tabaks und höre noch einmal das Interview, das der Radiosender France Inter 1969 mit Jacques Brel, Georges Brassens und Léo Ferré führte. Wo der linke Macho-Liedermacher Léo Ferré erzählt, dass man Frauen immer wieder rausschmeißen müsse, weil sie den Mann an der Entfesselung seiner kreativen Energien hindern um dann schließlich zu singen: „Et je m’en fiche … que je m’en fiche. Moi, je continue ma vie d’artiste.“ Und Sie, freuen Sie sich schon jetzt auf die nächste lustige Achtzigerjahre-Tabakwerbung aus der TITANIC und neue Geschichten aus der Zeit, als das Rauchen noch nicht tödlich war.  Weiter mit Musik!

    Eine Anzeige aus der TITANIC Nr. 4/1981. Die GAULOISES Caporal waren kompromisslos stark. Es machte keinen wirklichen Unterschied, ob man sie mit oder ohne Filter rauchte. Wer sie zwischen den Lippen führte, fühlte sich wie ein Schwerstarbeiter im hochsommerlichen Straßenbau, und war definitiv derjenige, der den Teerlaster fuhr. Ich persönlich rauchte die GAULOISES Caporal mit 17. Allein schon für die Gesichter, wenn mich jemand fragte „Haste mal ’ne Kippe?“ und ich eine davon anbot. Meist wurde mein Angebot dann, und ich sah das jedes Mal voraus, abgelehnt und ich hatte als einziger in der Teestube des Jugendzentrums meine Kippen für mich selbst – was in Anbetracht des Taschengelds, das sie finanzierte, sehr fein war. Ich hatte die GAULOISES Caporal von meinen Eltern übernommen, die rauchten nur die – ohne Filter und wenn sie gerade keine Zigarillos rauchten.

    Les brunes nannten die Franzosen die GAULOISES Caporal, diese ehrlichen starken Lungentorpedos, die, geschmacklich kurz vor der Zigarre, in den 1980er Jahren das waren, was man vor dem inneren Auge hatte, wenn man GAULOISES dachte – nicht les blondes, wie die Franzosen die Marlboro-Imitation nannten, die die GAULOISES-Herstellerfirma SEITA France in den Achtzigern lancierte, und die heute synonym für GAULOISES sind (inklusive ihren rot- und beigeschachteligen Derivaten, die seitdem auch die Raucher von „R6“, nicht dem gleichnamigen Auto übrigens, ködern).

    Die GAULOISES, die französischen Nationalzigaretten, gab es vor der „blonden Periode“ in Frankreich übrigens außerdem noch in einer roten, einer orangen, einer grünen und einer gelben Packung. Die geschmacklichen Unterschiede waren marginal – alle ließen sie den Raucher atemlos („à bout de souffle“) zurück.

    Die grünen und die roten GAULOISES schmeckten wie die blauen, die orangen gaben vor, einen amerikanischen Geschmack zu haben („Goût Maryland“), schmeckten aber ebenfalls wie alle anderen nur die gelben, die letzteren waren noch stärker als alle anderen zusammen und zudem (nur die Harten kommen in den Garten) in Maispapier eingerollt, was machte, dass sie obendrein noch alle anderthalb Züge ausgingen.

    Wem das immer noch zu laff war, der griff zu den GITANES im Maispapier, die rauchten auch die südfranzösischen Boulespieler, das heißt, sie rauchten sie nicht wirklich, denn sie waren so stark, dass sie schon nach dem jeweils ersten Zug ausgingen und dann stationär in einer Lippenseite geparkt wurden; das Zigarettenpapier ging dann eine feste Verbindung mit den Lippen ein, was es ermöglichte, gleichzeitig die Rauchware, die aus drei Zentimetern halbverglühtem Papier und drei Zentimetern nicht gerauchter Zigarette bestand, im Mundwinkel der Wahl zu führen und gleichzeitig kluge Bemerkungen zum jeweiligen Stand des Boulespieles zu machen. Wer das nicht kennt, der begreift nicht, wie Lucky Luke gleichzeitig rauchen und schießen konnte, begreift nicht, wie es an Ende von Jean-Luc Godards Film „À bout de souffle“ („Außer Atem“) möglich ist, dass der junge Belmondo, bereits erschossen auf dem Kopfsteinpflaster liegend, im Mundwinkel noch eine qualmende Zigarette führt.

    Die GAULOISES Caporal, das sind die Zigaretten auch der deutschen Jungbohème der 1950er bis 1970jahre, der Leute, die Django Reinhardt, Ella Fitzgerald und Miles Davis noch wie selbstverständlich auf Konzerten in jungfräulichen deutschen Jazzclubs erlebten um danach im Urlaub auf Sylt im Citroën DS sturztrunken ihre rietgedeckten Domizile zu suchen. Die GAULOISES Caporal sind die Zigaretten, die der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch rauchte, bis er in den 1990ern das Rauchen aufgab, die GAULOISES Caporal, das waren die Zigaretten meiner Eltern, bevor sie sich, längst Nichtraucher, auf Sylt zur Ruhe setzten, wo es nach Hagebutten riecht, nach den Holzbohlen der Dünenwege und nach Heidekraut.

    Die GAULOISES Caporal gibt es auch heute noch und wenn man raucht, schmecken sie immer noch unvergleichlich gut am Strand – vornehmlich am französischen Atlantik oder in der Provence – in sengender Hitze. Sie beschwört noch heute alte Geister herauf – man inhaliert den schweren Rauch, hört sofort die Filmmusiken von Delerue, Solal oder Cosma. Man steht neben Bébél, de Funès oder Don Camillo und Peppone. Die GAULOISES Caporal sind im übertragenen Sinne das Kaliber Zigarette, das Bogart rauchte. Nur sie machen es verständlich, dass der Raucher die Augen zu Schlitzen verzieht, wenn er ihren Rauch einsaugt – denn täte er es nicht, würde ihm das beißende Grau, das er inhaliert, die Augäpfel versengen.

    Wer je GAULOISES Caporal rauchte, weiß: Bogart oder Gabin wären mit einer Marlboro Light im Mund und zwischen Daumen und Zeigefinger so unmöglich gewesen wie Popeye ohne Spinat. Jane Birkin lebt immer noch – Paris Hilton würde, eine Caporal inhalierend, sofort sterben. Belmondo wäre in Godards „À bout de souffle“ die Kippe aus dem Mund gefallen, hätte er eine heutige GAULOISE geraucht und der Qualmschleier, hinter dem sich Jean Seberg im gleichen Film stets verbarg, hätte mit einer blonde nicht im Entferntesten so sexy ausgesehen.

    Und am Ende  noch das: Ich habe immer noch Probleme, mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass ich in diesen Tagen meine GAULOISES nach Frankreich mitnehmen müsste, weil Zigaretten in Deutschland heute (relativ gesehen – sic) billiger sind als in Frankreich und zumal nach den immensen Umsatzeinbußen im Zuge der europäischen Nichtrraucherschutzgesetze mit dem zweiten Quartal 2017 die Produktion in Frankreich komplett eingestellt wird und alle gallischen Glimmstengel in Deutschland und Polen produziert werden. Das war mal anders, wie mal vieles anders war. Vor allem war Rauchen damals eine Lebensart und nicht, wie auch das Leben an sich, tödlich. Heute leben wir rauchfrei und sterben immer noch.

    So schließ‘ ich die Augen, erinnere mich an den bräsigen Geruch der Caporal und das Knistern des verbrennenden Tabaks und höre noch einmal das Interview, das der Radiosender France Inter 1969 mit Jacques Brel, Georges Brassens und Léo Ferré führte. Wo der linke Macho-Liedermacher Léo Ferré erzählt, dass man Frauen immer wieder rausschmeißen müsse, weil sie den Mann an der Entfesselung seiner kreativen Energien hindern um dann schließlich zu singen: „Et je m’en fiche … que je m’en fiche. Moi, je continue ma vie d’artiste.“ Und Sie, freuen Sie sich schon jetzt auf die nächste lustige Achtzigerjahre-Tabakwerbung aus der TITANIC und neue Geschichten aus der Zeit, als das Rauchen noch nicht tödlich war.  Weiter mit Musik!

  • Als Rauchen noch nicht tödlich war (2): JAVAANSE JONGENS

    Vom 20. November 201220651 Mal gelesen

    Javaanse Jongens – eine Anzeige aus der TITANIC 5/1982. Diese Tabakpackung wurde noch aus in Plastik eingeschweißtem Papier hergestellt, statt „Frischeverschluss“ an der Lasche versehen mit einem Stückchen transparentem Klebeband. Man drehte drei Zigaretten, dann war alles ausgeleiert und nirgendwo mehr dicht, und gerade der dünner alle anderen shags geschnittene blondkräuslige Javaanse trocknete dann superschnell aus und sein Aggregatzustand wechselte ins pulvrige, wenn man in der Folge weiter versuchte, aus ihm Zigaretten zu drehen – was den geneigten Kriegsdienstverweigerer, Latzhosenträger und Landkommunenhippie dazu brachte, zur Tabakfeuchthaltung Kartoffeln, Möhren und anderes billiges Gemüse scheibchenweise in die Packlung zu verbringen. Herrliche Zeiten.

    Kein anderer Tabak roch je so gut wie der Inhalt meines ersten Päckchens Javaanse, das ich 1980 an einem sonnigen Frühsommerabend auf dem Weg zur potentiellen Liebsten im niedersächsischen Kaff Oelber am weißen Wege am hölzernen Bahnhof eines niedersächsischen Kaffs namens Baddeckenstedt öffnete. Als ich mir dort eine Zigarette drehte kam ich mir vor wie eine Mischung aus Gary Cooper und Lucky Luke, der damals auch noch rauchte.

    1982 war der in der Anzeige abgebildete VW-Bus übrigens noch kein Oldie, der bei MTV plöde gepimpt wird, sondern ein billig zu bekommender alter Kleinlaster, mit dem man tatsächlich umzog oder mit der ganzen bekifften Sippe nach Indien fuhr – zwecks Einholung von Gelbsucht, Verdauungsstörungen und Bewußtseinserweiterung. 1982 waren in einer Packung Tabak 50 Gramm Feinschnitt (statt heute 33 Gramm) und der Spaß kostete, um mal gerade ein paar Jungsüchtige neidisch zu machen, umgerechnet 1,45 Euro. Ohne Blättchen jetzt.

    Lustig, dass der milde Javaanse heute Classic heißt, damals war der etwas stärkere halfzware klassisch und konkurrierte mit der ebenfalls blauen DRUM-Tüte von Douwe Egberts. Der milde galt damals außer bei den Mädchen als ausgesprochener Mädchentabak: tatsächlich gab es kaum eine knospende dreizehnjährige (natürlich nirgendwo rasierte) Ökoschönheit, die nicht zwischen zwei Runden deoversagendem Petting in den Teestuben der Jugendzentren den milden Javaanse auf ihrem patschuliduftgeschwängerten indischen Viskosekleid verkrümelte.

    Der geneigte Kavalier mit Hang zur Individualität rauchte übrigens damals zwischen zwei Sets mit seiner Fusion-Jazz-Band gern den starken Javaanse, der widerum sehr mit dem Pendant von VAN NELLE konkurrierte und sogar noch billiger war als der Milde; das war eben früher auch anders: wer sich mehr Teer auf die Lungen zergelte, kam billiger weg. O tempora o mores. Hust.

    In diesem Sinne: freuen Sie sich schon jetzt auf die nächste lustige Achtzigerjahre-Tabakwerbung aus der TITANIC und neue Geschichten aus der Zeit, als das Rauchen noch nicht tödlich war. Weiter mit Musik!

  • Als das Rauchen noch nicht tödlich war (1): Van Nelle

    Vom 15. November 20128104 Mal gelesen

    Bei der Lektüre dreier Jahrgänge der TITANIC (1981-1983) fand ich neben den Werken toter (und schmerzlich vermisster) Cartoonisten vor allem jede Menge Tabak- und Zigarettenreklame; Texte, mindestens so durchgeknallt wie die bekiffte afri-cola-Kampagne von Charles Wilp. Das funktionierte wahrscheinlich nur, weil wir damals alle die noch viel bekiffteren Texte im Ohr hatten, die Gert-Günther Hoffmann zu den „Paulchen Panther“-Trickfilmen rezitierte. Genauso muss man sich wahrscheinlich auch das VAN-NELLE-Gedicht vorstellen – gesprochen von der Synchronstimme von Captain Kirk und Sean Connery.