[audio:https://svenk.de/wp-content/uploads/2009/06/discothek-im-wdr.mp3]

Mal Sondock

Seems to me, can’t turn back the hands of time
Oh it seems to me, can’t turn back the hands of time
Seems to me, history was left behind
(Richie Havens: “Hands Of Time”)

In den 1970ern gab es in der täglichen „Radiothek“ von WDR2 jeden Abend ein anderes integriertes Format, mittwochs war es „Discothek im WDR mit Mal Sondock“ (1967-1980). Am Mittwoch starb Mal Sondock, der mit seinem Format und mit seinem starken amerikanischen Akzent und seinem humorig-kompetenten Moderationsstil lange Zeit stilbildender Radio-DJ war. Don Dahlmann hat einen innigen Nachruf auf ihn geschrieben, den ich wärmstens zur Lektüre anempfehle – hier nur zwei kurze Auszüge:

„Mal war ein begnadeter Radio-Mann. Und er hatte ein großes Herz. Irgendwann hatte ich einen Engpass und musste sparen, verzichtete aufs Mittagessen, irgendwann auch aufs Frühstück. Gemeinerweise musste ich mittags immer das Essen für Mal holen und irgendwann quittierte mein Körper die Hungerkur mit einem Schwindelanfall. Als Mal davon hörte, warum ich mittags nicht mit den anderen essen würde, bezahlte er ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren für den Rest meiner Zeit bei ihm mein Mittagessen.“

„Warum Mal nie zu einem Privatsender gegangen ist? Weil man dort kein Radio machte, sondern, wie er es sagte, nur simulierte. Die Musik wurde nicht mehr vom Sprecher ausgesucht, dazu die Werbung und man durfte nicht mehr sagen, was man wollte. Dazu hatte er keine Lust, also ließ er es konsequenterweise auch sein. Bedauerlich, dass niemand mehr einen Mann wie Mal Sondock wieder ins Radio und vor ein großes Publikum gelassen hat. Der Niedergang des Radios – an Mals Karriere konnte man ihn schön ablesen.“

[ Ganzer Nachruf: Don Dahlmann: Meine Zeit mit Mal Sondock. ]

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