Das ist mein Freund Jürgen Urig. Laut Facebook war er ein paar Tage lang nicht mehr mein Freund, laut Facebook existierte er eine Woche lang überhaupt nicht.

Jürgen Urig gibt es nicht.

Laut Facebook hatte Jürgen nicht seine kauzige Website http://www.urig.de, die Agentur Allendorf ( http://www.allendorf-riehl.de/sites/kuenstler/main.html ) führte ihn nicht in den Management-Referenzen. XING war wohl auch einem Phantom aufgesessen ( https://www.xing.com/profile/Juergen_Urig ). Die IMDb log wahrscheinlich, indem sie auflistete ( http://www.imdb.com/name/nm1583737/ ), dass Jürgen der Autoren-Mastermind hinter der Urmutter der deutschen Comedysendungen „RTL Samstag Nacht“ war und momentan sehr erfolgreich zum Beispiel Comedians wie Wigald Boning bespaßt.

Die Betreiber des Online-Kontaktnetzwerks Facebook hatte Jürgen jetzt in der bekannten zurzeit dort um sich greifenden automatisierten Willkür zur Fake-Person erklärt und kommentarlos seinen Account gelöscht. Diese Spielart des digitalen Totalitarismus ist sicher nicht mit Repressionen der realen Welt zu vergleichen, aber stumpfe Willkür ist irgendwie immer zum kotzen. Im Fall von Facebook, mir passiert das jetzt zum zweiten Mal mit einem Freund dort, kommt man sich vor, als würde während der Party der Vermieter die Wohnung stürmen und Leute von der Party entfernen, behauptend, das seien keine echten Freunde.

Jürgen ist mittlerweile zurück auf der Party. Ein wenig zerzaust sieht er aus, denn sicherheitshalber hat er sein Personalausweisfoto ins Profil gesetzt.

Geht’s noch, Fatzebuch?

One Comment

  1. kittykoma 2009-06-10 at 07:54 - Reply

    das ist ärgerlich und zeigt, daß die technik hinter facebook eben immer noch das nerd-spielzeug ist, als das es einmal angefangen hat. das heidengeld, daß diese seite inzwischen wert ist, wird woanders verbraten.
    ich habe allerdings das umgekehrte problem, denn ich versuche immer wieder, die fake-profile meiner schützlinge aus diesen communities – oder noch schlimmer – aus flirtportalen löschen zu lassen. das ist extrem schwierig und bei facebook ging es bis vor kurzen gar nicht.

Kommentieren