Weißabgleich
Das digitale Universum reduziert Wissen zur Information. Wer erinnert sich noch daran, dass sich Wissen zur Information verhält wie Kunst zu Kitsch, dass eine Information die wertloseste, weil äußerlichste Form des Wissens ist? Ein großer jüdischer Denker des frühen Mittelalters fragte sich, warum Gott uns nicht einfach die Wahrheit sagte, wenn er wollte, dass wir die Wahrheit wissen. Die Antwort: Wenn man uns bloß sagen würde, was wir wissen müssen, wüssten wir es streng genommen nicht. Wissen erwirbt man nur über die Zeit und mit Methode. Und die Geräte, die wir wie Süchtige in unseren Händen tragen, verformen unseren Geist: Sie bringen eine unvorstellbare Menge von Zahlen hervor und unterwerfen unseren Geist unter eine Kultur der Daten, einem Datenkult, in dem jede menschliche Regung und Handlung messbar wird, in der Glück ein Thema für die Ökonomen ist, in der die Leiden des menschlichen Herzens in mathematischen Formeln ausgedrückt werden und uns nur noch eine Illusion von Wahrheit, Klarheit und eigener Verfügungsmacht bleiben.Leon Wieseltier, The New Republic, aus der Rede an die Absolventen der Brandeis University, Waltham, Massachusetts
Um die Ecke Frühling
Die Welt dreht sich weiter
Sachma nix
Der Frühling lugt um die Ecke
Wenn jetzt Worte wären
Würde Hanns Dieter Hüsch was erzählen
Sachma nix
Bei einem Stücksken Aprikosenkuchen
Unterm Regenbogen in einer niederrheinischen Viehversteigerungshalle
Im Frühling kann man seine Stimme hören
HDH, Niederrhein, Free Jazz und Progrock
Plötzlich ist das alles wieder da
Auch in Berlin und
HDH
Der Hüsch
Längst ein Gänseblümchen
Kichert sich eins
Nebenbei gekichert
Wie nur Hüsch verhuscht
Nebenbei kicherteSachma nix
Die Welt dreht sich weiter
Bald sind auch wir Gänseblümchen
Und Schlüsselblumen
Und kichern auf einer niederrheinischen Wiese
Mit der Frühlingssonne
Um die WetteSchade nur, dass wir das dann nicht mehr mitkriegen
Aber das ist uns dann auch egal
Denn der Hüsch lugt um die Ecke
Und der liebe Gott serviert Aprikosenkuchen“If you can teach – teach. If you can’t teach – entertain. If you can’t entertain – get the fuck out of the business.” (Lee Hollis)
Sie sind überall, die “Alphamädchen”. Rücksichtslos stecken sie ihre Ziele.
34% der deutschen Frauen zwischen 35 und 49 mit Abitur und Hochschulabschluss sind kinderlos.
Wenn der Trend anhält, könnte sich Deutschland in zwölf Generationen erledigt haben.
(Aus: „Flirten: das Klagelied der Franzosen im deutschen Exil“, rue89.com)
… in der Zeit, als Männer noch richtige Männer, Frauen noch richtige Frauen und kleine pelzige Wesen von Alpha Centauri noch richtige kleine pelzige Wesen von Alpha Centauri waren … (Douglas Adams: “Per Anhalter durch die Galaxis”)
# Der Vorsitzende der Internet-Enquete des Bundestags verlangt eine Klarnamenpflicht im Netz: Nutzer sollen im Web “mit offenem Visier” diskutieren, findet Axel E. Fischer und erntet Spott. Würde man Fischers Forderungen fürs Netz auf die Kneipe übertragen, müssten dort alle mit einem Namenschild herumlaufen. Sie würden beim Biertrinken ständig gefilmt und all ihre Äußerungen könnte man unter ihrem Namen später im Kneipenarchiv im Web abrufen. Das würde die Umgangsformen in einer Kneipe womöglich verbessern, vorausgesetzt, es käme überhaupt jemand zum Trinken an einen solchen Ort.
Wem zum Teufel soll ich erzählen, was ich gerade mache? Überhaupt, wer bist Du, Internet?