Max Rédoc, der alte weißgraue Mann war, wie mehrfach erwähnt, auf Kopf und im Gesicht verstrubbelt, trug Brille und ging an Stock. Er lebte in Hotels, war Autor und schrieb aus einer Mischung von Fiktion und Realität Kurzgeschichten – änderte Namen und Personen und Namen der Orte des Geschehens – malte, zeichnete und collagierte. Er wartete aber trotzdem nicht unter einem Baum auf die Nuss, die von alleine aufgeht, sondern auf einen längst fälligen Freudentaumel. Rolf Deimling

Als wir Kinder waren gingen die Eltern mit uns immer mal wieder zum befreundeten Künstler am Ort, das war der Rolf. Mein Vater suchte die Freundschaft des ehemaligen Fremdenlegionärs, angeblich fahnenflüchtig. Der Rolf lebte in Villingen in einem sehr originellen neuen Haus mit seiner Frau, der Uschi und die beiden waren so symbiotisch dass man nur von Rolfuschi oder Rolfunduschi sprach. Die Uschi hieß eigentlich Ursula und kam aus einer sehr wohlhabenden, alteingesessenen Familie am Ort, die es der Uschi übel nahm, einen Künstler zu lieben. Leider ist die Uschi sehr früh an einem Krebs gestorben, das nahm die Familie dann dem Rolf übel und bald danach war der Rolf verschwunden. Viel später, als er gerade gestorben war, erfuhren wir, dass er sich zwischen durch Max genannt hatte und in der Schweiz in ein Hotel gezogen war. Er hat dort, so scheint es, sehr viele Leute inspiriert und mit ihnen viel Spaß gehabt. Was er wieder lernen musste, nach Rolfunduschi.

http://www.max-redoc.ch

One Comment

  1. detlef marian berthelsen 2015-05-15 at 11:29 - Reply

    I do love Deimling paintings. Luckily I own an early one from 1974 ” Acryl auf Hartfaserplatte ” 100 x 100 cm.

    Were would I be able to see more of his works ?

    ciao
    dmb

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