Don't le me be misunderstood
Malaika
miles away
Garfield Minus Garfield
Im Weglassen, so sagt man, läge die Kunst. Der irische Künstler und Musiker Dan Walsh hätte sicher eigene Comics zeichnen können. Stattdessen machte er 2008 ein Blog auf und postet dort seidem jeden Tag einen eingescannten Garfield-Comic. Ach ja: nachdem er den gefräßigen Kater daraus entfernt hat. So dass nur noch sein Besitzer Jon in den Kästen herumturnt und nunmehr Selbstgespräche führt. Offensichtlich ist die kreative Fallhöhe dieser Aktion hoch genug, dass das Resultat dieses so dreisten wie genialen Konzepts unter dem Titel „Garfield minus Garfield“ zu Besprechungen im New Yorker, der New York Times, dem Rolling Stone Magazine und der Washington Post sowie, jawoll, einer Buchveröffentlichung führte. Ich… mir fehlen die Worte. Aber es ist auch lustig. Aber mir fehlen die Worte.
Grillsaison
[ Sven K.: Die Ingo Appelt Collection. ]Das Vaterunser der Cartoonisten
Heben wir unser Glas auf Robert Gernhardt, denn heute ist sein drittes Jahresgedächtnis. Und jetzt alle:
Danke. Weitermachen.
Lass jucken, Kumpel!
Muss der wo das hier komponiert hat…
…eigentlich auch erst sterben, damit ihn wieder wer wieder hört?
Immerhin hat der Komponist all dieser sehr geilen Scheiße, der jeden verklagt, der sich ein Abbild von ihm macht (als Extremmasochist verklagt er besonders gerne seine Fans), mittlerweile eine lustige Homepage – die allerdings so unintuitiv zu bedienen ist, dass man versteht, warum er das Web nicht versteht (ach, ja: der Eintritt kostet 77 Dollar, ausziehen kostet extra und auf den Mund küssen ist verboten):
Gefangene des Pop
In der Trauer geht die Morgengymnastik im Hochsicherheitsgefängnis doch gleich viel lockerer von der Hüfte.
Krumme Dinger
The New York Times: “One in 8 Million”
Man kann schon zum Grantler werden…
…wenn man das hier sieht:
The New York Times: “One in 8 Million”
“One in 8 Million” („Einer von 8 Millionen”) erzählt die Geschichten von New Yorker Originalen in Bild und Ton. Eine Reihe von Sarah Kramer und Alexis Mainland mit den Fotos von Todd Heisler, interaktiv in Szene gesetzt vom Grafiker Tom Jackson.http://www.nytimes.com/packages/html/nyregion/1-in-8-million/index.html
The Inventor Of Moonwalk
(Ach ja: nein, der Ton Deines Computers ist nicht kaputt.)
[ Marcel Marceau in “Silent Movie”, Mel Brooks 1976. ]R.I.P. Michael Jackson
Let us offer prayers for all souls leaving as well as those staying. (LeVar Burton)
Michael Jackson ist tot. Die Welt hat eine Ikone im Bereich der Bier- und Whiskyverkostung und den Autor verschiedener Standardwerke zum Thema verloren. 1994 erhielt er die Glenfiddich Trophy. Jackson hatte im englischen Sprachraum großen Einfluss auf die Kategorisierung von Biersorten, vor allem sein 1977 erschienenes Buch “The World Guide to Beer” setzte hier neue Standards. Sein Spitzname war beerhunter. Michael Jackson lebt weiter in seinen Werken wie “Complete Guide to Single Malt Scotch” oder “The World Guide to Beer”. Michael Jackson starb am 30. August 2007. Heben wir unser Glas auf ihn.
Palim, palim!
Jeder zweite Marketinghorst sagt mir: „Eine Botschaft, die gut ist wird, automatisch verbreitet.“ Diese Marketing-Binse ist meiner persönlichen Erfahrung nach Blödsinn, denn sie setzt voraus, dass der Motor des Markts Begeisterung sei. Maß der Dinge sind jedoch Begeisterungsanalysen auf der Basis von selektiv erhobenen Uraltdaten, die von zaudernden Strategen so lange geglättet wurden, bis sie theoretisch das Rezept für garantiertes Gelingen wurden, die Legierungsformel des heiligen Grals, der tödliche Witz, das Perpetuum Mobile programmierbarer Multimedialextase.
Theoretisch.
Komisch, dass das Ergebnis nur immer wieder an Science-Fiction-Filme erinnert, in denen sich Menschen auf Basis des angeblich perfekten Genmaterials wieder und wieder klonen, bis der Genpool nur noch eine kraftlose sieche Suppe ist.
Nein, die wirklich gute Botschaft verbreitet sich nicht, denn ihr Wesen und das des Mainstreams schließen sich aus. Erst der tote Künstler verliert seinen Vorsprung und wird vom Mainstream überholt: wie viele erzielen ihre Höchstpreise posthum!
Nein, Marketinghorst. Echte Originalität ist viel zu wenig steuerbar und lässt sich daher nicht verkaufen. Wer sie trotzdem anbietet, lügt entweder oder er arbeitet nicht im Marketing, weil er als genial aber tja-leider-unberechenbar gilt.
Ich verzichte auf die
Im so glad there is you (In This World of Ordinary People)
In this world of ordinary people
Extraordinary people
I’m glad there is youIn this world of overrated pleasures
Of underrated treasures
I’m so glad there is youI live to love, I love to live with you beside me
This role so new, I’ll muddle through with you to guide meIn this world where many, many play at love
And hardly any stay in love
I’m glad there is youMore than ever, I’m glad there is you
“I’m So Glad There Is You (In This World of Ordinary People)”
Musik: Jimmy Dorsey, Text: Paul Madeira. Decca 18799, 1941.Youporn für Mediengestalter
Hier ein lesenswerter Artikel zum Thema.
Working on it
“What’s the thing people remember about the Gulf War? A bomb falling down a chimney. Let me tell you something: I was in the building where we filmed that with a 10-inch model made out of Legos.” – “Is that true?” – “Who the hell’s to say?” (Wag The Dog, 1997.)
Und? Wie war isch?
Groß.
Hinterm Mond
Poppt nicht
Die diesjährige Popkomm ist abgesagt. Die was? Die Popkomm. Bis zum Umzug nach Berlin war das ein lebendiges Musikfestival, das in ganz Köln die Clubs vibrieren ließ: jeder Laden präsentierte etablierte und neue Bands. Die großen Labels und die in Köln ansässigen TV-Sender verwandelten die Kölner Ringe auf Tage in eine Partymeile voller Musik. Dann wandten sich die Festivalorganisatoren vom Publikum ab und entwickelten ein neues Konzept für die Musikmesse, ein Konzept, das so elitär war, dass niemand der Popkomm aus der Stadt am Rhein an die Spree folgen wollte (ja, auch der prätentiöse Berlinumzug gehörte zum letalen Brushup der Popkomm). Mit dem Verkauf an die Berlin Messe hat Gründer Dieter Gorny in medialem Größenwahn der Messe, die auch ein Festival war, schon 2004 den Garaus gemacht. Das Scheitern dieses konzeptionellen Sockenschusses jetzt mal ganz pauschal der Musikpiraterie in die Schuhe zu schieben ist charakterlose Augenwischerei.
Publizistisches Posing
Dachte gerade, es wäre schön, würde man um journalistische Anerkennung buhlendes Geblogge und Getwittere in ein Zentralblog schreiben. Oder besser noch: alle Blogeinträge mit bestimmten Schlüsselworten würden sich von selbst aus ihren Blogs entfernen und in das große Zentralblog einstellen.
Nur noch in diesem Zentralblog stünde dann die ganze Nabelschau mit Titeln von „Ist der Journalismus tot?“ über: „Jesus war der erste Blogger“ und „Würde Jesus als Blogger auch sagen, Twittern sei das neue Bloggen und welche Bedeutung hat in dem Zusammenhang das neue iPhone?“ bis zu Twittermeldungen von enbeddes tourists wie: „Wahnsinn, hier sterben Leute und ich bin mittendrin.“ Nur im Zentralblog noch würde man jeden Tag genervt vom nervigen Konterfei Ursula von der Leyens, und nur im Zentralblog klappte einem noch aus jeder Bildschirmecke die geflashte Nuschelschnute von Wolfgang Schäuble entgegen.
Das Zentralblog wäre quasi die digitale Muckibude für publizistisches Posing. Man geht rein, brüllt ein paar Mal: „Iran! China! Nordkorea! Grausam! Twittern ist Journalismus! Vorratsdatenspeicherung! Furchtbar! Big Brother!“ – „Komm, einen schaffst du noch!“ – „Netzstrümpfe statt Netzsperre!!!“ – „Aaaaaah!“ Und dann ginge man raus, sichtlich befreit und könnte im Blog wieder entspannt Geschichten erzählen,
Gefiederpfütze
Egal, dass damals alle dachten, das Stück sei von Madness und Pjotr Iljitsch Tschaikowski eine Infektionskrankheit aus Russland. I loved it.
Picassos geiler Pinsel
[ Manfred Schwarz für die Süddeutsche Zeitung zu Diana Widmeier-Picasso: „Kunst ist immer erotisch“. ]Trost
you’ll be given love / you’ll be taken care of / you’ll be given love / you have to trust it / maybe not from the sources / you have poured yours / maybe not from the directions / you are staring at / trust your head around / it’s all around you / all is full of love / all around you / all is full of love / you just aint receiving / all is full of love / your phone is off the hook / all is full of love / your doors are all shut / all is full of love! / all is full of love.
The Muse Of Knacki Deuser
Die Verkündigungen des zeitreisenden Nerds im Siebzigerjahre-Wohnzimmer
[mit bestem Dank an den Spreeblick-Podcast.]Lhasa De Sela: Who By Fire
Gottseidank ist Atmen ein Reflex.
Mal Sondock (*04.07.1934, † 09.06.2009)
Seems to me, can’t turn back the hands of time
Oh it seems to me, can’t turn back the hands of time
Seems to me, history was left behind
(Richie Havens: “Hands Of Time”)In den 1970ern gab es in der täglichen „Radiothek“ von WDR2 jeden Abend ein anderes integriertes Format, mittwochs war es „Discothek im WDR mit Mal Sondock“ (1967-1980). Am Mittwoch starb Mal Sondock, der mit seinem Format und mit seinem starken amerikanischen Akzent und seinem humorig-kompetenten Moderationsstil lange Zeit stilbildender Radio-DJ war. Don Dahlmann hat einen innigen Nachruf auf ihn geschrieben, den ich wärmstens zur Lektüre anempfehle – hier nur zwei kurze Auszüge:
„Mal war ein begnadeter Radio-Mann. Und er hatte ein großes Herz. Irgendwann hatte ich einen Engpass und musste sparen, verzichtete aufs Mittagessen, irgendwann auch aufs Frühstück. Gemeinerweise musste ich mittags immer das Essen für Mal holen und irgendwann quittierte mein Körper die Hungerkur mit einem Schwindelanfall. Als Mal davon hörte, warum ich mittags nicht mit den anderen essen würde, bezahlte
Michael Jackson: Erstes Probenfoto
Auf einem ersten Probenfoto zu seinen Londoner Farewell-Auftritten im Juli in London sieht Popstar Michael Jackson seltsam angespannt aus: hier das Bild bei Spiegel Online.
Möhrenwischer
Carrotmob – Shoppen aus Protest: am 13. Juni kaufen Öko-Nerds in Berlin-Kreuzberg einen Kiosk leer, damit der Besitzer vom Gewinn seinen Laden aufhübscht: die Krise ist definitv noch nicht beim Volk angekommen.
Carrotmob ist das OPEL-Rettungsprinzip in der Version für Öko-Kids.
Auch KARSTADT bewirbt sich um den nächsten Carrotmob: „Kauft ganz ganz dolle goldene Türklinken und Kloschüsseln von Rosenthal für den Erhalt von Luxuskaufhäusern! Dafür reduzieren unsere Manager auch den CO2-Ausstoß ihrer Yachten um ganz dolle viel. Echt voll versprochen, ey.“
Ene, mene, miste
Das ist mein Freund Jürgen Urig. Laut Facebook war er ein paar Tage lang nicht mehr mein Freund, laut Facebook existierte er eine Woche lang überhaupt nicht.
Laut Facebook hatte Jürgen nicht seine kauzige Website http://www.urig.de, die Agentur Allendorf ( http://www.allendorf-riehl.de/sites/kuenstler/main.html ) führte ihn nicht in den Management-Referenzen. XING war wohl auch einem Phantom aufgesessen ( https://www.xing.com/profile/Juergen_Urig ). Die IMDb log wahrscheinlich, indem sie auflistete ( http://www.imdb.com/name/nm1583737/ ), dass Jürgen der Autoren-Mastermind hinter der Urmutter der deutschen Comedysendungen „RTL Samstag Nacht“ war und momentan sehr erfolgreich zum Beispiel Comedians wie Wigald Boning bespaßt.
Die Betreiber des Online-Kontaktnetzwerks Facebook hatte Jürgen jetzt in der bekannten zurzeit dort um sich greifenden automatisierten Willkür zur Fake-Person erklärt und kommentarlos seinen Account gelöscht. Diese Spielart des digitalen Totalitarismus ist sicher nicht mit Repressionen der realen Welt zu vergleichen, aber stumpfe Willkür ist irgendwie immer zum kotzen. Im Fall von Facebook, mir passiert das jetzt zum zweiten Mal mit einem Freund dort, kommt man sich vor, als würde während der Party der Vermieter die Wohnung stürmen und Leute von der